Der Fall des saudischen Bloggers Raif Badawi, der zu 1000 Peitschenhieben verurteilt wurde, soll erneut durch ein Gericht geprüft werden. Das Büro des saudischen Königs verwies den Fall an den obersten Gerichtshof, berichtet die BBC. Badawi's Frau sagte dem britischen TV-Sender, diese Entscheidung gäbe ihrem Mann Hoffnung, dass die Behörden die Bestrafung beenden werden.
Badawi war im Mai zu zehn Jahren Haft und insgesamt 1000 Peitschenhieben verurteilt worden, weil er den Islam beleidigt haben soll. Der Aktivist ist seit Mitte 2012 in Haft, seine Website Freie saudische Liberale wurde geschlossen. Das Urteil gegen den 30-Jährigen hatte weltweit für Kritik gesorgt.
Die ersten 50 Peitschenschläge hatte er vor einer Woche in der saudischen Hafenstadt Dschidda erhalten. Nach Informationen von Amnesty kam ein Gefängnisarzt nun zu dem Schluss, dass die Wunden noch nicht ausreichend verheilt seien. Er habe deshalb empfohlen, die Bestrafung erst nächste Woche fortzusetzen und die für diesen Freitag angesetzten 50 weiteren Peitschenhiebe auszusetzen. Ob noch andere Gründe hinter der Verschiebung stecken, blieb zunächst unklar.