Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Europäer vor einer zu hohen Verschuldung gewarnt. Zwar sei die Schuldenkrise unter Kontrolle, sagte sie am Montag bei einem Besuch in Sydney. "Aber vollends überwunden ist sie damit noch lang nicht." Als Gegenmittel wünscht sich Merkel das geplante Freihandelsabkommen mit den USA.
Auf dem G-20-Gipfeltreffen in Brisbane sei deutlich geworden, dass die Schuldenquoten zu hoch seien. Die Haushalte müssten deswegen weiter saniert werden, wobei Spielräume für Wachstumsimpulse genutzt werden sollten, so die Kanzlerin. Zudem seien Reformen nötig, um wettbewerbsfähiger zu werden. Besorgt äußerte sich Merkel auch über die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung in Europa. "Das geht auf Dauer nicht gut." Als Konsequenz forderte sie, die wirtschaftspolitische Koordinierung voranzutreiben. Immerhin habe man als Lehre aus der Krise mit der Bankenunion einen wichtigen Schritt unternommen, um weniger krisenanfällig zu werden.
TTIP-Verhandlungen vorantreiben
Erneut forderte die Kanzlerin von den Europäern, die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit den USA voranzutreiben. Angesichts der Abkommen in asiatisch-pazifischen Raum drohe Europa zurückzufallen. Dass gerade Australien mit China ein solches Abkommen schließe, sei "ein Riesending". Die Vereinbarungen zwischen Australien und der Volksrepublik sollen noch am Montag unterschrieben werden.