Der im Jahr 2000 – als rot-weiß-rotes Pendant zum Echo und zum Grammy – aus der Taufe gehobene Amadeus Austrian Music Award fand in den letzten Jahren fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, denn die Quoten der Privatsender wiesen alles andere als einen Publikumshit aus. Bei ATV kam die Übertragung 2015 im Schnitt auf 97.000, 2016 auf magere 67.000 Zuschauer – was immer noch doppelt so viele Seher waren, wie Puls 4 in den Jahren zuvor mit der Amadeus-Show anlocken konnte. 2016 blieben zudem nominierte Stars wie Christina Stürmer und Andreas Gabalier der Gala im Wiener Volkstheater fern.
Rückkehr zum ORF
Von dort kommt auch heute wieder der Festakt für die heimische Musikszene, er wird allerdings von ORF eins um 21.45 Uhr gezeigt. Der ORF hatte den Amadeus von 2000 bis 2007 übertragen und reagierte nun auf Forderungen der Musikbranche und der Politik, den Preis zurückzuholen. Moderiert wird die Verleihung erstmals von Radio-FM4-Moderatorin und „Dancing Star“ Riem Higazi und Mime Manuel Rubey.
Fix ist bereits der Preisträger fürs Lebenswerk: Hier wird Sänger und Menschenrechtsaktivist Willi Resetarits alias Ostbahn Kurti geehrt. Er schaffe es „wie kaum ein anderer, beim Ausüben seiner Unterhaltung, der Haltung ihren gleichberechtigten Platz zu verschaffen“, heißt es in der Jury-Begründung.
Die Gewinner in den Genre-Kategorien wurden bereits Mitte April bekannt gegeben: So gibt es die Trophäe Jazz/World/Blues für Ernst Molden, Pop/Rock für Pizzera & Jaus, Schlager für DJ Ötzi & Nik P., Volksmusik für Andreas Gabalier, Hip-Hop für Nazar, Hard & Heavy für Serenity sowie Alternative für Voodoo Jürgens. Heute geht es um Song, Album, Künstler, Künstlerin, Band, Songwriter, Sound und Live-Act des Jahres. Favoriten: Julian Le Play, Wanda und Bilderbuch.