Das Aufstehen aus dem Bett, die Dusche am Morgen, das Anziehen der Socken oder nur das Aufheben eines hinuntergefallenen Stifts: Für Menschen, die an einer Lungenkrankheit leiden, können diese alltäglichen Dinge zu unüberwindbaren Aufgaben werden.

Die COPD (chronisch-obstruktive Lungenkrankheit) zerstört schleichend die Lunge von Betroffenen und die Atemnot wird zum ständigen Begleiter. Betroffene müssen lernen, richtig zu atmen, um Dinge des täglichen Lebens bewältigen zu können. Dabei hilft ein Online-Kurs, der mittels Video viele praktische Tipps für den Alltag gibt und vom steirischen Lungenfacharzt Gert Wurzinger (LKH Graz Süd-West und LKH Hörgas-Enzenbach) entwickelt wurde.

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„Wir können Patienten nicht einfach nur Medikamente geben und sie mit der Krankheit alleine lassen“, sagt Wurzinger. Daher habe er dieses „Filmprojekt“ gestartet, mit zwei Betroffenen in den Hauptrollen.

Die COPD ist keine seltene Erkrankung – ganz im Gegenteil. Im Jahr 2020 wird die COPD die dritthäufigste Todesursache weltweit sein, 15 bis 25 Prozent der über 40-Jährigen in Europa leiden an dieser heimtückischen Krankheit, die Betroffenen nach und nach die Luft zum Atmen raubt.

Hauptursache: Rauchen

Die Hauptursache für die Krankheit: das Rauchen. Der Tabakkonsum führt zur chronischen Entzündung und zerstört die feinen Härchen, die die Lunge reinigen. Aber auch Luftverschmutzung und die Aufnahme von schädlichen Partikeln über die Atemluft (z.B. am Arbeitsplatz) kann zur COPD führen. „Leider gehen die Patienten meist erst dann zum Arzt, wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist“, sagt Wurzinger. 90 Prozent der COPD-Fälle werden erst dann diagnostiziert, wenn die Betroffenen schon an Atemnot leiden. Dann sind aber bereits 50 Prozent des Lungengewebes angegriffen oder gar zerstört, zeigen Experten der Gesellschaft für Pneumologie auf.

Dabei wäre die Früherkennung so wichtig, denn wenn die Krankheit auch nicht gestoppt werden kann, so kann der Verlauf verlangsamt und die Symptome verbessert werden. Daher sollte man bei den typischen Anzeichen seinen Hausarzt darauf ansprechen bzw. einen Lungenfacharzt aufsuchen.

„Die Symptome können so gemildert werden, dass die Lebensqualität erhalten bleibt“, sagt Wurzinger. Moderne Medikamente, die vor allem inhaliert werden, machen das möglich. Aber auch Atemübungen und sogenannter Lungensport gehören zur Therapie!