Das Facebook-Posting von „EU-Bauer“ Manfred Tisal hat erste Folgen für das Aushängeschild des Villacher Faschings. Der ORF Kärnten setzt Tisals regelmäßige „Kuhmentare“ vorerst ab – das bestätigte Chefredakteur Bernhard Bieche stellvertretend für Landesdirektorin Karin Bernhard, die sich gerade im Urlaub befindet. In der kommenden Woche wolle man über die Zukunft des Formates entscheiden.

Hintergrund der Sendepause ist ein Facebook-Posting Tisals, das in sozialen Netzwerken für große Aufregung sorgt. Der Villacher kritisiert darin den „Sozialmissbrauch durch Asylanten“ und spricht in unmissverständlichen Worten von „einer sozialen Sicherheit, die uns von Menschen, die als politisch legitimierte Sozialschmarotzer über uns herfallen, weggenommen wird“. 

Seine Zeilen wurden tausende Male geteilt, geliked und kommentiert. Befürworter bedanken sich beim Faschingsurgestein für seinen Mut, Gegner halten ihn als Aushängeschild des Villacher Faschings und Freien Mitarbeiter im ORF untragbar. Tisal selbst nimmt die Entscheidung des öffentlich rechtlichen Rundfunks zur Kenntnis: "Der ORF steht hinter mir, nur weil er den Auftrag bekommt, die Wahl nicht zu beeinflussen, werden die Kuhmentare abgesetzt", sagt er zur Kleinen Zeitung.

Dass sein Posting solche Ausmaße annehmen würde, hätte er nicht erwartet. "Ich wollte nur in einem freien, der Demokratie verschrieben Land meine Meinung äußern. Aber jetzt habe ich endlich verstanden, warum unsere Politik nicht funktionieren kann. Wenn ich mit Folgen rechnen muss, dann werde ich sie auf mich nehmen. Es ist mein Buckl. Ich werde mir jedoch weiterhin das Wort nicht verbieten lassen“, so Tisal.

Was den Verbleib von Tisal bei der Faschingsgilde betrifft, hält sich Kanzler Kuno Kunz bedeckt. "Wir geben dazu keine Stellung ab. Was Tisal gesagt hat, ist seine Privatmeinung." Tisal dazu: "Sollte erwünscht sein, dass ich gehe, werde ich gehen."