Keine Spur von verstaubt. Im Gegenteil: Seine Arbeit verlangt einen ausgeprägten kriminalistischen Spürsinn. Hubert Steiner arbeitet im Österreichischen Staatsarchiv. Und ist federführend im Bereich Provenienzforschung tätig. Wenn sich eine jüdische Familie auf die Suche nach ihren Spuren in Österreich und eventuell von den Nazis geraubtem Vermögen macht, ist der gebürtige Klagenfurter die erste Ansprechstelle für die Recherche in den Akten. "Natürlich kann ich den Menschen nicht zu ihrem Recht verhelfen, aber ich kann zumindest einmal die Basis dafür liefern", erzählt der 56-Jährige, der bis 2003 für die Österreichische Historikerkommission gearbeitet hat. Unter anderem war er in die Restitution von fünf Gustav-Klimt-Bildern an Maria Altmann eingebunden. "Aber in den meisten Anfragen geht es um die ureigene Familiengeschichte: Die Menschen wollen wissen, woher sie kommen", erzählt der Historiker.