"Toiletten für alle, sonst gibt’s Krawalle!" Dieser Antrag im Kärntner Schülerinnen- und Schülerparlament im Dezember 2021 sorgte für heftige Diskussionen. Antragstellerin Maya Rischawy trat für eigene Toiletten an Schulen für jene SchülerInnen ein, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen wollen oder können. Intention des Antrages war es, im Sinne der Gleichberechtigung und auch der Akzeptanz einer neuen Entwicklung bei Jugendlichen ein Zeichen zu setzen.

Der Antrag wurde im SchülerInnenparlament mehrheitlich beschlossen. "Auch im Zuge einer Sitzung des Kärntner Landtages wurde das Thema sehr kontroversiell diskutiert", sagen die SPÖ-Bildungssprecher Landtagsabgeordneter Stefan Sandrieser und Landtagsabgeordnete Christina Patterer (SPÖ).

Tabuthema

Nun gibt es an der WI'MO Klagenfurt die erste Unisex-Toilette an einer Kärntner Schule. Marie-Christin Mossegger, Landesschulsprecherin für Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS), freut sich, dass es an ihrer Schule gelungen ist, diese Initiative umzusetzen: "Das Unisex-WC ist ein Zeichen des Respekts jenen jungen Menschen gegenüber, die einer bisher wenig beachteten Gruppe angehören." Mossegger empfindet die Umsetzung als selbstverständlich, denn an ihrer Schule sei das überhaupt kein Problem, "LehrerInnen und SchülerInnen erleben das als selbstverständlich".

Sandrieser und Patterer begrüßen die Initiative der WI'MO und hoffen, dass viele Schulen dem Beispiel folgen werden: "Es war höchst an der Zeit, sich auch diesem Tabuthema zu widmen."