Der Milliarden-Poker mit den Gläubigern der Hypo Bad Bank Heta ist eröffnet. Ihnen wird eine Quote von 75 Prozent geboten, den Gläubigern von Nachranganleihen eine Quote von 30 Prozent. Das Angebot liegt höher als erwartet. Die dafür notwendige Milliardensumme setzt sich aus einem 1,2-Milliarden-Kredit Kärntens und dem Heta-Recovery zusammen, das über sieben bis acht Milliarden Euro liegen dürfte.

Summe wird morgen aufgedeckt

Der Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds (K-AF) hat das Angebot an die HETA-Gläubiger, für deren Forderungen landesgesetzlich Haftungen des Landes Kärnten und der Kärntner Landesholding angeordnet sind, fixiert. Es wird am Donnerstag veröffentlicht, die Angebotsfrist läuft von 21.1.2016 bis 11.3.2016.  Dies wurde heute früh in einer OTS-Meldung mitgeteilt. Ob die Gläubiger das Angebot annehmen oder nicht, entscheidet darüber, ob Kärnten die Anleihen zurückkaufen kann oder ob dem Bundesland die Insolvenz droht.

Die Voraussetzungen standen seit Längerem fest, zuletzt hatte man nur noch auf die Summe gewartet, die das Finanzministerium als Heta-Recovery ansetzen würde. Dazu war ein Gutachten notwendig. Das Land haftet derzeit für Heta-Anleihen mit einem Gesamt-Nominale von rund elf Mrd. Euro. Wenn für zwei Drittel dieser Summe die Gläubiger das Angebot annehmen, gilt es nach dem im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Holdout-Gesetz als bindend.

Bis zuletzt hatten Gläubigervertreter jede Quote unterhalb von 100 Prozent als unannehmbar bezeichnet. Nachverhandlungen zum nun vorliegenden Angebot soll es allerdings keine geben. "Mehr geht nicht und mehr gibt es nicht", lautet das Mantra der Kärntner Landesregierung, die darauf hofft, dass das strikte Nein der Gläubiger eher taktische Gründe hat. Doch auch wenn die nötige Mehrheit das Angebot annimmt, wird mit Klagen gerechnet, Rechtssicherheit wird es demnach also erst in einigen Jahren geben.

75 Prozent bietet Kärnten

Die Preise für Senior Schuldtitel und Nachrangige Schuldtitel entsprechen laut der OTS-Meldung den nachfolgenden Angaben: Senior Schuldtitel: 75% der angepassten festgelegten Stückelung(1) Nachrangige Schuldtitel: 30% der angepassten festgelegten Stückelung(1) (1) Die angepasste festgelegte Stückelung entspricht der Summe aus der festgelegten Stückelung für jeden Schuldtitel und aufgelaufene und ungezahlte Zinsen in Bezug auf die festgelegte Stückelung des jeweiligen Schuldtitels (oder bei Nullkupon-Schuldverschreibungen, der amortisierte Nennbetrag) bis einschließlich zum 1. März 2015. Das Angebot wird am Donnerstag, dem 21. Jänner 2016, mit weiteren Details auf der Webseite des K-AF unter http://kaerntner-ausgleichszahlungsfonds.gv.at veröffentlicht.

Mit Freischaltung des Angebots auf der Website des K-AF werden die Angebotsunterlagen sowie - im Sinn der Gewährleistung voller Transparenz - weitere für die Gläubiger und das Angebot relevante Informationen auf der Website des Landes Kärnten (www.ktn.gv.at) und der Website der Kärntner Landes- und Hypothekenbank Holding (www.klhd.at) verfügbar sein. Im Zusammenhang mit dem Angebot handeln Citigroup Global Markets Limited und J.P. Morgan Securities plc als Offer Agents. Citibank, N.A., Niederlassung London, handelt als Tender Agent.