Die Leitbörsen in Europa haben sich am Mittwochvormittag den zweiten Tag in Folge mit schwächerer Tendenz gezeigt. Die erneute Abwertung der chinesischen Währung sorgte an den Aktienmärkten für anhaltenden Verkaufsdruck. Bei einigen Händlern gibt es nun Sorgen vor einem Währungskrieg.
Zuvor hatte die chinesische Zentralbank den Yuan erneut auf Talfahrt geschickt. Er fiel auf ein Vierjahrestief, nachdem die Notenbank der Volksrepublik den Mittelwert des Währungskurses zur Wochenmitte noch niedriger festgelegt hatte als bei der Abwertung am Dienstag.
Am Dienstag hatte die Notenbank noch erklärt, dass die Abwertung des Yuan um zwei Prozent nach einer Reihe von schwachen Konjunkturdaten eine einmalige Maßnahme gewesen sei. Mit der Abschwächung der Währung sollen chinesische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger und die heimische Wirtschaft angekurbelt werden.
Der Yuan ist keine frei schwankende Währung wie etwa der Euro. Vielmehr ist er an den Kurs des Dollar gebunden: Die Zentralbank bestimmt täglich einen Referenzkurs, um den der Yuan um maximal zwei Prozent schwanken darf. Am Dienstag legte sie ihn auf 6,2298 Yuan je Dollar fest, am Mittwoch auf 6,43 Yuan je Dollar.
Analysten glauben, dass der schwächere Yuan der Exportindustrie des Landes helfen wird. Die Ausfuhren Chinas waren im Juli um 8,3 Prozent im Vergleich zum Juli des Vorjahres eingebrochen.
Lob für China gab es vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF sieht die neue Methode der chinesischen Zentralbank zur Bestimmung des täglichen Referenzkurses der Landeswährung Yuan positiv. Der Fonds gehe davon aus, dass China in zwei bis drei Jahren ein frei schwankendes Wechselkurssystem haben könnte.