Die Nationalbank erwartet einen moderaten Konjunkturaufschwung. Sie leitet dies aus einer sich mittlerweile verbesserten Auftragslage der österreichischen Unternehmen ab. Gründe dafür sind das günstigere internationale Umfeld, der schwächere Euro und die niedrigen Energiepreise. Laut OeNB-Konjunkturindikator sollte das BIP im zweiten und dritten Quartal real um 0,2 bzw. 0,3 Prozent wachsen.
Im ersten Quartal wuchs die heimische Wirtschaft laut OeNB um 0,1 Prozent und hat damit wie auch schon in den vorangegangenen Quartalen keinerlei Dynamik gezeigt. "Österreich war damit von der positiven Entwicklung im Euroraum, der im gleichen Zeitraum um 0,4 Prozent wuchs, weitgehend abgekoppelt", so die OeNB am Montag in einer Pressemitteilung.
Investitionstätigkeit sollte anspringen
Mit der verbesserten Auftragslage und dem Anziehen der Exporte sollte auch die Investitionstätigkeit wieder anspringen. Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte aber weiter angespannt bleiben, auch wenn sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Monaten Mai und Juni bereits abgeschwächt habe.
Der schon seit längere Zeit schwache private Konsum könnte bereits im zweiten Halbjahr und damit noch vor dem Inkrafttreten der Steuerreform im Jänner 2016 anspringen. Darauf würden Zunahmen der Einzelhandelsumsätze seit Jahresbeginn hindeuten.
"Die Voraussetzungen für eine moderate Erholung der österreichischen Wirtschaft in 2015 und 2016 scheinen also gegeben zu sein", so die Nationalbank.