In der Partie geht es laut dem Legionär von Werder Bremen auch darum, den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend der ÖFB-Auswahl zu festigen.
"Wir haben in der Nationalmannschaft eine Siegermentalität entwickelt, und die wollen wir weiterentwickeln. Deshalb ist das Russland-Match ein guter Test, denn da wird man sehen, wo wir stehen", erklärte der Mittelfeldspieler am Mittwoch in Wien.
Junuzovic erwartet gegen die Truppe von Fabio Capello einen offenen Schlagabtausch und hat großen Respekt vor den Russen. "Sie haben ein starkes Kollektiv, dadurch sind sie unberechenbarer als zum Beispiel die Schweden. Wenn man bei denen Ibrahimovic ausschaltet, hat man schon viel erreicht."
So wie die Schweden verfügt auch die ÖFB-Elf mit David Alaba über einen herausragenden Spieler - der Bayern-Legionär fällt jedoch aufgrund einer Knieverletzung aus. "Eins zu eins können wir ihn sicher nicht ersetzen. Doch wir haben andere Möglichkeiten, diese Position so auszufüllen, dass wir gewinnen", betonte Junuzovic. In Depressionen müsse man wegen des Fehlens von Alaba nicht verfallen. "Wenn wir im Nationalteam irgendwo sehr gut besetzt sind, dann im Zentrum", sagte Junuzovic.
Der 35-fache Internationale (4 Tore) wird gegen Russland im Mittelfeldzentrum wieder die offensivste Rolle einnehmen - dabei könnte er sich durchaus vorstellen, etwas weiter nach hinten zu rücken. "Meine Lieblingsposition ist eigentlich die eines Sechsers oder Achters. Dort fühle ich mich am wohlsten, weil ich mehr aus der Etappe kommen kann." Seine Rolle im ÖFB-Team als Zehner sieht Junuzovic als "Nebenposition".
Bei Bremen spielt Junuzovic seit der Amtsübernahme von Neo-Coach Viktor Skripnik wieder mehr auf der Seite - nicht gerade zur Freude des Ex-Austrianers, dessen Verbleib bei den Hanseaten nach wie vor offen ist. Der Vertrag läuft im Sommer aus. "Eine Entscheidung wird im Jänner fallen", sagte Junuzovic und ergänzte, er habe derzeit keine Angebote vorliegen - weder von Bremen noch von anderen Clubs.
Mit seinem Club verabschiedete sich Junuzovic am Samstag dank eines 2:0 über Stuttgart vom Tabellenende. Die Abstiegssorgen sind aber nach wie vor groß, obwohl die jüngsten drei Pflichtspiele gewonnen wurden. "Durch diese Siege haben wir eigentlich alles nur auf Null gestellt", warnte Junuzovic.
Dass Werder als 16. nur einen Punkt vor dem Tabellenletzten Stuttgart liegt, ist dem Österreicher nicht anzulasten. Der Teamspieler befindet sich in starker Verfassung und erhält in deutschen Medien regelmäßig gute Noten. "Ich hatte eine optimale Vorbereitung ohne Verletzungen und fühle mich gut", erzählte Junuzovic.
Nicht zuletzt aus diesem Grund zählt der Österreicher bei seinem Club zu den Führungspersönlichkeiten. "Aber es gibt auch andere wichtige Spieler bei uns wie Sebastian Prödl in der Abwehr oder Franco di Santo, der vorne aus den unmöglichsten Situationen Tore macht", meinte der Teamspieler.
Russischer Verband kann Capello-Gehalt nicht zahlen
Der russische Fußball-Verband hat erstmals offiziell zugegeben, dass es Probleme bei den Gehaltsüberweisungen an Teamchef Fabio Capello gibt. "Wir haben einfach nicht genug Geld, um ihn zu bezahlen", wurde Sergei Stepaschin, ein ranghohes Verbandsmitglied, am Mittwoch von der Agentur Interfax zitiert.
Capello verlängerte im vergangenen Jänner seinen Vertrag bei Österreichs Samstag-Gegner in der EM-Qualifikation bis 2018 und soll neun Millionen Euro pro Jahr kassieren. Allerdings erhielt der Italiener laut russischen Medienberichten seit fünf Monaten kein Geld mehr.
Diese Situation ist Stepaschin äußerst unangenehm. "Das ist nichts, worauf man stolz sein könnte, wenn der russische Verband seinem Trainer nicht das zahlen kann, was ihm zusteht. Wir hätten darüber nachdenken sollen, woher das Geld kommt, als wir seinen Vertrag verlängert haben."
Wie es in dieser Causa weitergeht, ist laut Stepaschin völlig offen. "Wir müssen Quellen finden, aus denen wir ihn bezahlen können."