Der FC Barcelona gewann nicht nur zum fünften Mal die Königsklasse im Klubfußball, sondern als erster Verein zum zweiten Mal nach 2009 das Triple aus Meistertitel, Cup-Sieg und Champions-League-Triumph, der hochverdient war. In den jüngsten 34 Pflichtspielen verzeichneten die "Blauroten" 30 Siege, nur zwei Partien gingen verloren. Und in der K.o.-Phase der Königsklasse schaltete "Barca" mit Manchester City, Paris St. Germain und Bayern München die Meister aus England, Frankreich und Deutschland von 2014 aus. Im Endspiel bekam nun auch der italienische Champion die Überlegenheit von Messi und Co. zu spüren.

Reaktionen

Marc-Andre ter Stegen, der Barcelona-Torhüter, sagte zum 2:1 über Juve: "Wir haben in diesem Jahr hervorragenden Fußball gespielt und es verdient. Ich will immer auf Titel spielen. Es ist einfach geil, dass wir das Ding geholt haben. Wir können stolz sein." Sein Gegennüber im Juve-Tor, Gianluigi Buffon, meinte: "Das ist Teil der Enttäuschungen, die es im Sport gibt, das müssen wir so hinnehmen. Wir hatten viele schöne Momente, die wir auch mit unseren Fans genossen haben. Es ist schade, dass wir es nicht geschafft haben, wir haben uns in dieser Saison sehr weiterentwickelt." Buffon hatte sich ja im Finale beim Stand von 1:1 nach einer großartigen ersten Hälfte den entscheidenden Fehler geleistet - und nach seinem Patzer hatte Suarez gnadenlos zugebissen.

Historisches Jahr

Barca-Coach Luis Enrique war natürlich glücklich: "Ich
hätte nie gedacht, dass wir alle drei Titel gewinnen werden. Aber wir haben ein einzigartiges Team von Spielern, die das liebt, was sie tut. Das war unsere 70. Partie in dieser Saison, in der wir 60 Siege gefeiert haben. Das war ein historisches Jahr, aber auch ein schwieriges. Ich bin allen Menschen sehr dankbar, die mir vertraut haben." Und Luis Suarez, Barcelonas Torschütze zum wichtigen 2:1, sagte: "Das ist die große Belohnung nach all der Mühe und dem Leid. Die Saison war sehr schwierig, meine Frau und Kinder haben auch gelitten. Ich möchte ihnen und meinen Teamkollegen danken." Und Pirlo weinte...

Hier finden Sie alles vom Finale zum Nachlesen:

© FC Barcelona

22.59 Uhr: Xavi stemmt den Pokal in die Höhe! Gänsehaut!

FC Barcelona
FC Barcelona © FC Barcelona

97. Minute: Neymar trifft in der Nachspielzeit noch zum 3:1. Aus! Vorbei! Schlusspfiff! Barcelona siegt verdient und holt damit zum zweiten Mal nach 2009 das Triple. Das hat bisher noch keine andere Mannschaft geschafft.

78. Minute: Xavi wird eingewechselt, sein letzter Auftritt für Barcelona! Die 20.000 mitgereisten Barca-Fans sind aus dem Häuschen.

72. Minute: Neymar macht das vermeintliche 3:1, doch der Treffer zählt nicht!

Suarez
Suarez © AP

68. Minute: Suarez trifft zum 2:1 für Barcelona!

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55. Minute: Morata traf nach Tevez-Vorlage zum 1:1. Jetzt ist das Olympiastadion ein Hexenkessel!

Halbzeit-Bilanz
Halbzeit-Bilanz © UEFA

21.33 Uhr: Pausenpfiff! Sky-Experte Beckenbauer sagt: "Messi spielt sehr zurückhaltend, er lässt nur manchmal seine Klasse aufblitzen. Den Turbo hat er noch nicht eingeschalten. Juve hat es Buffon zu verdanken, dass sie nicht schon 0:2 oder 0:3 zurückliegen. Ich bin ein bisschen enttäuscht von Juve."

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4. Minute: 1:0 für Barcelona durch Ivan Rakitic!

20.48 Uhr: Los geht's!

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20.38 Uhr: Die Eröffnungsfeier hat begonnen und die Spieler fahren mit der Rolltreppe aus den Kabinen in Richtung Rasen.

20.34 Uhr: Zinedine Zidane, der selbst einmal bei Juve gespielt (1996 bis 2001), gibt auch seinen Tipp ab und sagt: "Alle sagen, dass Barcelona der Favorit ist, aber italienische Mannschaften darf man nie unterschätzen."

20.27 Uhr: Der Tipp von "Kaiser" Franz Beckenbauer via TV-Kamera: "2:1 für Barcelona".

20.20 Uhr: Für drei Italiener ist es eine ganz besondere Rückkehr: Andrea Barzagli, Andrea Pirlo und Gianluigi Buffon wurden am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion mit Italien Weltmeister.

Die Aufstellungen
Die Aufstellungen © uefa

19.48 Uhr: Die Aufstellungen sind da, bei Barcelona ist eigentlich alles wie vorhersehbar gewesen, Juve startet mit Barzagli statt des verletzten Giorgio Chiellini (Muskelriss in der linken Wade), der seinen Kollegen via Twitter Mut macht: "Ich bin sicher, dass meine Teamkollegen auf dem Feld mehr als je zuvor kämpfen werden. Sie werden der Welt die Entschlossenheit, die Kraft, die Bestimmtheit zeigen, welche uns ins Finale gebracht haben. Alle zusammen können wir uns diesen Traum erfüllen."

© twitter
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19.45 Uhr: Das Finale rückt näher, die Fans strömen jetzt ins Stadion. 70.500 werden live dabei sein, weltweit wird das Spiel in mehr als 200 Ländern übertragen. Beim DFB-Pokalfinale waren übrigens 5000 Zuseher mehr im Stadion, da gab es nämlich eine zusätzliche Stahlrohr-Tribüne im Bereich des Marathon-Tors. In der Juve- und Barcelona-Kabine liegen die Trikots schon bereit und der Bus ist auch schon vorgefahren:

18.45 Uhr: Noch zwei Stunden - dies sind erste "geheime" Aufnahmen von der Generalprobe der Eröffnung:

© twitter
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18.40 Uhr: So schaut es jetzt im Olympia-Stadion aus . . .

Und so schaut es außerhalb des Stadions aus:

Cüneyt Çakır
Cüneyt Çakır © twitter

18.14 Uhr: Cüneyt Çakır pfeift das heutige Match. Der 38-jährige Türke ist seit 2006 international im Einsatz. Bei der Euro 2012 pfiff er das Halbfinale zwischen Spanien und Portugal (4:2 n.E.), bei der WM 2014 das Semifinale zwischen Argentinien und den Niederlanden (4:2 n.E.). Das ist seine internationale Bilanz:

18.09 Uhr: Barca-Fans machen sich warm

17.55 Uhr: So cool sind die Barcelona-Stars in Berlin angekommen:

17.40 Uhr: Die Fans machen sich vor dem Olympiastadion bereit für das große Spiel:

17.35 Uhr: Er steht seinen Mann im Juve-Tor: Gianluigi Buffon

17.00 Uhr: Der Pokal ist auf dem Weg ins Olympiastadion

Noch sind es wenige Stunden bis zum Anpfiff im Berliner Olympia-Stadion (20.45 Uhr, hier im Live-Ticker!). Aber was sind die großen Duelle, die dieses Spiel heute entscheiden können? Wir haben die beiden Teams einmal genau unter die Lupe genommen:

Die Torhüter

Gianluigi Buffon hat schöne Erinnerungen an Berlin. Am 9. Juli 2006 gewann er mit den "Azzurri" im Olympiastadion den Weltmeistertitel gegen Frankreich. Auch zwei Welttorhüter-Trophäen schmücken seine Vitrine. Meistertitel und Cupsiege hat er zur Genüge, nur der Sieg in der Königsklasse fehlt. Sein Gegenüber Marc-Andre Ter Stegen genießt in der Champions League das Vertrauen seines Trainers. Der scheidende Barca-Star Xavi lobt den Deutschen: "Ich traue ihm zu, dass er in den nächsten 10 bis 15 Jahren Barcas Nummer eins wird."

Das Mittelfeld

Es ist ein Finale der Superstars. Große Namen und intelligente Spielmacher treffen aufeinander. Das katalanische Mittelfeld, vertreten vom "neuen Xavi" Ivan Rakitic und den altbekannten Andres Iniesta und Sergio Busquets, ist eine Waffe, die ihresgleichen sucht. Juventus hat aber ein Wörtchen mitzureden. "Pirlo den Ball zu geben, ist, wie ihn in einem Safe zu verstecken", wurde der langhaarige und bärtige Italiener einst gelobt, der mit Buffon 2006 in Berlin Weltmeister wurde. Er, Paul Pogba und Arturo Vidal werden Barcelona beschäftigen.

Die Defensive

Der bewegliche Abwehrverbund von Juventus trägt großen Anteil am Erfolg der Piemontesen. Leonardo Bonucci kontrolliert und organisiert die Abwehrkette. Die beiden Positionen an den Außenbahnen sind mit Laufmaschinen wie Stephan Lichtsteiner bestückt, die im Bedarfsfall die Abwehr stützen. Die Italiener treffen auf eine ebenso kontrollierte katalanische Abwehr, die unter Luis Enrique und durch Gerard Pique Stabilität erlangte. Trotz vieler Rotationen markiert Barcelona mit 21 Gegentoren in 38 Ligaspielen einen deutlichen Ligabestwert.

Der Sturm

Ihre Macht ist unbestritten. Die Welt spricht von ihnen, von ihren Toren, ihrem Spielwitz und von ihrem selbstlosen Zusammenspiel. Lionel MessiNeymar und Luis Suarez sind, daran zweifeln wenige, der momentan stärkste Angriff, den diese Fußballwelt kennt. Es gibt wenige Prädikate, die das Trio zur Genüge würdigen. Die flexible Turiner Verteidigung wird in einigen Situationen mehr als nur die am Papier drei Mann dünne Mauer benötigen, um "MSN" (Messi, Suarez, Neymar) bändigen zu können.
Carlos Tevez lautet die italienische Antwort auf Barcelonas Super-Sturm. Der blitzschnelle Mittelstürmer aus Buenos Aires bekommt von seinem Trainer alle Freiheiten, und Tevez dankt ihm das mit großer Hingabe und beharrlichem Einsatz. "Carlos ist unsere Furie. Wenn er sich entzündet, entzündet sich die ganze Mannschaft", lobt ihn Gianluigi Buffon. Sturmpartner Alvaro Morata zeigte im Halbfinale gegen Ex-Klub Real Madrid, wie ein spanischer Topklub beschäftigt werden kann. Er hat ohnehin eine Motivationsspritze. "Mich rufen viele Freunde aus Madrid an. Sie bitten mich darum, Barcelona zu schlagen", sagt Morata.

Die Trainer

Sieht man die Katalanen zaubern, sehen viele noch die Handschrift Pep Guardiolas. Doch Luis Enrique hat die Mannschaft verändert. Konstanz in der Offensive, Stabilität in der Defensive. Mit einem Sieg über Juventus würde Enrique endgültig aus dem Schatten seines Vorgängers treten. Massimiliano Allegri stand vor einer ähnlichen Aufgabe. Wenige glaubten, er könne das Erreichte seines VorgängersAntonio Conte toppen. Seine homogene Truppe steht nun im Finale der Champions League - etwas, das Conte selbst als unmöglich einstufte.