Die deutschen Sicherheitsbehörden befürchten islamistische Anschläge auf die Hauptbahnhöfe in Berlin und Dresden. Dazu lägen entsprechende Hinweise vor, bestätigten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Aus einer Quelle hieß es zudem, auch die wöchentlichen Pegida-Demonstrationen gälten als gefährdet. Der "Spiegel" berichtete, mehrere ausländische Nachrichtendienste hätten übereinstimmende Meldungen an die deutschen Behörden weitergeleitet, in denen die Bahnhöfe in Berlin und Dresden als mutmaßliche Anschlagsziele genannt würden. Die Dienste hätten auch Kommunikationsinhalte internationaler Jihadisten abgefangen.
Diese hätten Anschläge auf die Aufmärsche der islamkritischen Pegida-Bewegung diskutiert. "Wir nehmen diese Hinweise sehr ernst", zitiert das Magazin einen hochrangigen Sicherheitsbeamten.
Das deutsche Innenministerium wollte die Hinweise aus Sicherheitskreisen weder bestätigen noch dementieren. Die Behörden erhielten nach den Anschlägen von Paris eine Vielzahl von Hinweisen aus unterschiedlichen Richtungen. Alle Hinweise würden sorgfältig bewertet. Ernst zu nehmenden Hinweisen werde mit Hochdruck nachgegangen.
"Die deutschen Sicherheitsbehörden unternehmen alles, um die Bevölkerung wirksam zu schützen", sagte Innenminister Thomas de Maiziere. "Die Lage ist ernst, es besteht Grund zur Sorge und Vorsorge, jedoch nicht zu Panik und Alarmismus", sagte der Minister. Die Regierung betont seit langem, Deutschland stehe im Fadenkreuz des islamistischen Extremismus.