In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eine 30-Jährige wegen der Tötung einer US-Bürgerin hingerichtet worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur WAM unter Berufung auf Justizangaben berichtete, wurde Alaa Bader al-Hashemi am Montag bei Tagesanbruch hingerichtet. Ihr wurde außerdem Terrorunterstützung vorgeworfen.
Das oberste Gericht in Abu Dhabi hatte al-Hashemi Ende Juni für schuldig befunden, die 47-jährige US-Lehrerin Ibolya Ryan am 1. Dezember 2014 in der Damentoilette eines Einkaufszentrums in Abu Dhabi mit einem Küchenmesser niedergestochen zu haben. Das Opfer hat früher in Wien gelebt, war dort an der Danube International School tätig und war erst kürzlich nach Abu Dhabi gewechselt. Kurz darauf hatte die aus den Emiraten stammende Frau noch einen selbst gebastelten Sprengsatz vor dem Haus eines US-ägyptischen Arztes platziert, der aber nicht detonierte. Zwei Tage später wurde sie festgenommen.
Das Gericht hatte al-Hashemi außerdem für schuldig befunden, Geld an das Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen überwiesen zu haben. Die Angeklagte hatte im Prozess um psychologische Hilfe gebeten, weil sie nach eigenen Angaben wegen einer psychischen Erkrankung Halluzinationen hatte. Das Gericht ordnete ein psychiatrisches Gutachten an. Sie war demnach aber zurechnungsfähig. Staatschef Scheich Khalifa ben Zayed Al-Nahyane hatte dem Todesurteil zugestimmt.
Abu Dhabi ist die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats und der Vereinigten Arabischen Emirate. Diese sind mit den USA im Kampf gegen die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) verbündet. Am Tag des Angriffs in Abu Dhabi hatte eine Audiobotschaft, die von IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani stammen soll, alle Muslime zu Angriffen auf westliche Staatsbürger aufgerufen. In Abu Dhabi sind viele Ausländer beschäftigt. Angriffe auf sie sind sehr selten.