Die Krise im Gazastreifen spitzt sich zu: Wegen der Energieknappheit werde das Abwasser künftig ungeklärt ins Meer geleitet, teilte der Bürgermeister von Gaza, Nizar Hejazi, am Mittwoch mit. Die Städte seien nicht mehr in der Lage, genügend Treibstoff für die Kläranlagen bereitzustellen. In der vergangenen Woche hatte das einzige Elektrizitätswerk in dem Küstenstreifen den Betrieb eingestellt.
"Wir verkünden den Notstand in den Städten und Gemeinden des Gazastreifens", erklärte Hejazi im Namen aller Bürgermeister. Die öffentlichen Dienstleistungen würden um die Hälfte reduziert.
Chronische Stromknappheit
Der Gazastreifen leidet seit Jahren unter Stromknappheit, viele Haushalte und Einrichtungen müssen daher auf Generatoren zurückgreifen. Der aus Israel gelieferte Strom reicht nur für wenige Stunden Elektrizität pro Tag.
Die Enklave und ihre rund zwei Millionen Bewohner unterliegen seit zehn Jahren einer israelischen Blockade. Auch Ägypten riegelte seine Grenze zum Gazastreifen weitgehend ab.