Ihre Vorfahren wurden enteignet, weil ihr Grund und Boden dem berühmten Krüger-Nationalpark zugeschlagen wurde - nun erhalten die ersten 750 Familien eine Entschädigung. Die Zahlung von umgerechnet rund 4,7 Millionen Euro sei als Wiedergutmachung für das erlittene Unrecht gedacht, sagte Staatspräsident Jacob Zuma am Samstag im Nationalpark.

"Unter der Apartheid hat man ihnen ihr Land genommen", sagte Zuma. "Wir wollen dazu beitragen, das Erbe der Apartheid umzukehren." Die Vorfahren der entschädigten Familien hatten ihre Häuser verloren, weil ihr Land - mit einer Gesamtgröße von knapp 320.000 Hektar - nach 1930 an den Nationalpark ging.

1926 gegründet

Der Park war 1926 eingerichtet und schrittweise vergrößert worden. Er ist heute der größte und berühmteste Nationalpark Südafrikas, für Safari-Touristen ist er ein beliebtes Ziel.

Die Nachkommen der Enteigneten hatten zunächst auf Rückgabe des Landes geklagt. Es sei dann aber eine finanzielle Entschädigung ausgehandelt worden, weil der Krüger-Park ein "nationales Symbol" sei, das "zum Nutzen der gesamten Nation bewahrt werden" müsse, sagte Zuma.

Seit dem Ende der Apartheid 1994 wurden in Südafrika rund 3,3 Millionen Hektar Land an 1,9 Millionen Menschen rückerstattet. Unter den Apartheitsgesetzen durfte die schwarze Bevölkerungsmehrheit kein Land besitzen.