Sein Haus mit den eigenen Händen bauen. Nachhaltig. Natürlich. Georg Weiner verwirklicht sich diesen Traum. Er baut seit ungefähr einem Jahr an seinem Haus in Tillmitsch, das aus Holz, Ziegel, Lehm und Stroh bestehen wird. 155 Quadratmeter groß soll es werden, geplant und gezeichnet hat es Weiner selbst.

Das Wissen dafür hat Weiner einerseits aus der HTL Krems (Revitalisierung und Stadterneuerung) und andererseits aus der Praxis. "Ich weiß dank meiner Ausbildung, wie Details zu lösen sind, und bin handwerklich geübt genug, sie auszuführen." Jahrelang hat er die Materialien für sein Projekt gesammelt, den perfekten Baugrund hat er in Tillmitsch in der Südsteiermark gefunden. Abgelegen, am Waldrand. Das alte Häuschen wurde abgerissen, die Scheune ist geblieben. Dort hat er eine Ecke mit einem Tisch eingerichtet, an dem gejausnet, überlegt und geplant wird.

Per Hand

Mithilfe von Freunden und Bekannten wurde im Frühjahr der Holzkorpus errichtet und ein Ziegeldach aufgesetzt. Nach den Maurerarbeiten innen wurden die Außenwände aus einem Lehm-Stroh-Gemisch aufgezogen. Das allein dauerte zwei Wochen und wurde von sieben Leuten per Hand gemacht. Weiner: "Auf das auf dem Boden ausgebreitete Stroh wird Lehm gegossen. Drei, vier Schichten, dann vermischt und in die Schalung gefüllt. Dann wird das Gemisch verdichtet."

Dieses natürliche Dämmmaterial vom Bauern verwandelt das Bauwerk in ein Energiesparhaus. "Jedes Haus hat eine Seele - je mehr Handarbeit drinnen steckt, desto mehr Ausstrahlung hat das Haus", meint Weiner. Er fühlt sich einfach zufriedener als in einem "Zwei-Monate-Bauzeit-Fertigteil-Plastik-Gipskartonhaus".

Gespart

Die natürlichen Materialien verwendet er neben dem besseren Raumklima vor allem wegen der Gesundheit. "Lehm, Kalk, natürliche Dämmstoffe und Holz sind in (fast) jeder Hinsicht besser als Gipskarton, Polystyrol und Mineralfasern." Sie sind etwas teurer und zeitintensiver zu verarbeiten. Darum baut Weiner selbst. "Zwei Drittel des Kredites für einen Hausbau braucht der durchschnittliche Häuslbauer für die Arbeitszeit der Profis. Ein Drittel fürs Material." So spart sich Weiner Tausende Euro und wird sein Haus um etwa 90.000 Euro bauen.

Weiner will weitgehend unabhängig leben. Auf dem Grund gibt es eine Quelle und geheizt wird mit einem Holzvergaser. Lediglich der Strom wird eingeleitet.