© Mario Huber

Es ist kaum ein halbes Jahr alt und bereits das beste Haus 2011. Unter gleichnamigem Titel prämieren das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam mit dem Architekturzentrum Wien und der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen jedes Jahr die schönsten Bauten Österreichs. Für Kärnten machte heuer das sogenannte Haus SUS in Klagenfurt das Rennen. Der Name sowie das Konzept entstammt den Federn der Klagenfurter Architekten Gerfried Ogris und Ralf Wanek.

Etwa ein Jahr nahm die Planung des Passivhauses in Anspruch. "Zu Baubeginn waren wir mit zwei schwierigen Situationen konfrontiert. Einerseits mit dem Anstieg des Grundstückes und zweitens mit dessen Verschattungsproblematik. Aus letzterer erklären sich die vielen Lichtelemente, die wir in das Haus integriert haben", sagt Gerfried Ogris. Bezeichnend sind auch die von den Juroren hervorgehobenen Oberlichtelemente. "Um die Verschattungsproblematik zu lösen, haben wir das Haus generell sehr hell gehalten. Wir haben in den Boden in der oberen Etage Schlitze eingesetzt, die das Licht in den unteren Wohnraum weiterleiten", so Ogris.

Holzkonstruktion

Im Mai 2010 wurde schließlich gebaut. Bereits sechs Monate später war das Haus fertig. "Das ist der wesentliche Vorteil von Holzhäusern", so die Architekten. Denn was man auf den ersten Blick nicht sofort erkennt: Das SUS-Haus ist eine komplette Holzkonstruktion. "Lediglich die Bodenplatte ist aus Beton. Die Außenwände sind verputzt, die Innenwände mit Gipskarton verkleidet, weshalb man das Haus nicht sofort als typisches Holzhaus identifiziert", sagt Ogris. Sein Kollege Ralf Wanek beschreibt es so: "Wir haben auf Holz als konstruktives und nicht als optisches Element gesetzt."

"Holzig" ist auch die Terrasse. Vom offenen Wohn- und Essbereich geht es ins Freie - inklusive Pool. Für den Sichtschutz sorgen zwei Seitenwände, die auch als Windfänge fungieren. An heißen Sommertagen kann der Wohnraum direkt erweitert werden: "Die Türen zur Terrasse können komplett geöffnet und das Wohnzimmer somit erweitert werden. Man hat dadurch direkten Pool- Zugang und Aussicht ins Grüne", erklärt Ogris.

Möglichkeiten nutzen

Für die beiden Architekten ist das stimmige und außergewöhnliche Design des Hauses wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit: "Aus den strengen Vorgaben das Beste zu machen, das ist Architektur. Wir versuchen immer etwas Besonderes zu schaffen." Mit dem Haus SUS ist ihnen das geglückt. Die Auszeichnung "Das beste Haus 2011" liefert die Bestätigung dafür.