Es geht die Legende, dass der ursprüngliche Besitzer, ein Kärntner Gebirgsschütze, Kriegsbeute versteckt habe, um sich 1948 dieses stattliche Haus bauen zu können", erzählt Andreas Riegler. "Da werden wohl einige neidisch gewesen sein, denn damals ragte es weit über die umliegenden ebenenerdigen Baracken auf." Als Kristin und Andreas Riegler das abgewohnte Haus 2008 erwarben, war es "schwer vermittelbar", wie die Hausherrin sagt. "Heute will man ja meist große, offene Räume - das ist hier nicht umsetzbar."

Selbst Hand angelegt

Für die Familie war das ein Glücksfall. Das Gebäude mit rund 160 Quadratmeter Wohnfläche (ohne Dachboden und Keller) auf dem 900 Quadratmeter großen Grundstück war um 158.000 Euro zu haben. Die Investitionen für die Sanierung waren überschaubar, denn der Musiklehrer und die Jugendbetreuerin haben so gut wie alle Arbeiten selbst erledigt. "Um neue Fenster kamen wir nicht herum, die mussten wir natürlich vom Profi einbauen lassen - die feinen Verputzarbeiten haben wir dann wieder selbst übernommen", erzählen sie stolz.

Detailverliebt

Gut drei Jahre lang hat die Familie jede freie Minute daran gearbeitet, ihr Zuhause wohnlich zu machen. Bad und Eingangsbereich wurden verfliest, großflächig verlegte Teppich- und Linoleumbeläge entfernt und die zum Vorschein gekommenen schönen Holzböden anschließend vom Kleber befreit und abgeschliffen. Alleine an der Stiege haben sie drei Wochen lang gearbeitet. "Das war aber noch gar nichts", winkt Kristin Riegler, ab, "die alten Fensterläden habe ich einen ganzen Sommer lang bearbeitet. Auch wenn alle sagten, ich sei verrückt - moderne Rollläden kamen für mich nicht in Frage." Es werden sich wohl auch einige gewundert haben, als die beiden die asphaltierte Einfahrt abgetragen haben, um Kopfsteinpflaster zu verlegen. Auch für den neuen Fassadenanstrich stieg der Hausherr höchstpersönlich aufs Baugerüst. Zehn Tage hat er dafür gebraucht, weitere drei Wochen lang haben seine Frau und er einzelne Steine an den Haussockel geklebt.

Als alles fertig war und Tochter Johanna nach dem Auszug ihrer älteren Schwester in ihre eigene Wohnung im ersten Stock gezogen war, muss es den beiden wohl langweilig geworden sein. Heuer im Sommer haben sie nämlich den Dachboden ausgebaut, um Platz für Gäste und Kristins kleines Atelier zu schaffen. Schließlich hat der Gatte ja auch seinen Proberaum fürs Schlagzeugspielen im Keller. "Und nächstes Jahr wird der Balkon verschönert", verraten sie uns. Im "Hoamatle" wird also fleißig weiter gewerkelt.