Zunächst trat ein nicht mehr gewohnter „normaler“ (Frost-)Winter ein, dann kam noch die späte Kälte im April. Die Hortensien haben darunter extrem gelitten, was viele Blütenausfälle zur Folge hat. Besonders bedauerlich, denn sie sind zum Superstar in Gärten und auf Terrassen geworden. Ob rosa, weiß oder ganz blitzblau, ob tellerförmig oder mit attraktiven Farbzeichnungen: Die Auswahl an Hortensien ist groß und erweitert sich von Jahr zu Jahr. Hortensien haben übrigens etwas mit dem Weihnachtsstern gemeinsam, auch bei ihnen bewundern wir nicht die Blüten, sondern die gefärbten Hochblätter. Die echten Blüten dazwischen sind ganz klein und unscheinbar.
Nach alten Sorten Ausschau halten
Die Ziersträucher gelten großteils als winterhart. Gerade die alten Bauerngartenhortensien gehören zu denjenigen, die auch ein strenger Winter nichts anhaben mag. Ein Tipp: Bei so manchem Bauernhaus findet man die alten, üppig blühenden Büsche. Durch Stecklinge (Triebspitzen mit zwei Blättern in ein Sand-Torf-Gemisch stecken) lassen sie sich leicht vermehren. Also einfach um einen Ableger bitten. Viele neuere Sorten sind heuer zurückgefroren und bilden keine Blüten mehr, denn meist blühen sie nur auf den Vorjahrestrieben. Besonders die „Muttertagshortensie“ mit den großen und eindrucksvollen rosa, weißen oder blauen Hochblättern neigt dazu. Ebenfalls ohne Blüten bleiben Hortensien, wenn sie falsch geschnitten werden: Niemals im Herbst oder Frühjahr die Triebe dieser Sorten einkürzen, Sie schneiden sonst die Blüten weg.
Neue Züchtungen können Abhilfe schaffen
Neue Züchtungen bringen auch für unsere Gefilde Abhilfe, so hält „Endless Summer“ nahezu minus 30 Grad aus. Eine alte und besonders empfehlenswerte Sorte ist „Annabelle“ („Hydrangea arborescens“). Sie blüht in einem cremefarbigen Weiß und einem zarten Rosa. Der große Unterschied beim Schnitt: Sie wird im Frühjahr auf etwa 15 Zentimeter zurückgeschnitten, wächst stark aus und bildet Blütenbälle, die bis zum Winter abtrocknen und dann auch noch mit Raureif geschmückt besonders dekorativ aussehen.
Blau blühen übrigens Hortensien nur dann, wenn sie absolut kalkfrei stehen und auch nur mit Regenwasser gegossen werden.
Kalkhaltiger Boden oder kalkhaltiges Leitungswasser färbt die Blüten dann zuerst schmutzig blau und später völlig rosa. Daher gilt – wie für alle Hortensien: Moorbeeterde, also Rhododendronerde oder Lauberde-Kompost (kann man, wenn man viel Laub im Garten hat, auf einem eigenen Haufen ganz leicht herstellen). Mit Alaun lässt sich übrigens tricksen, ins Gießwasser gegeben sorgt er dafür, dass die Pflanze blaue anstatt rote Blüten bekommt.
Liebhabern sind auch die Eichblatthortensien zu empfehlen. Neben den kerzenförmigen Blüten sind hier die Blätter besonders attraktiv. Nur für wirkliche Experten sind im Garten die Tellerhortensien geeignet. Ihre Blüten sind besonders schön und heiß begehrt, aber leider sehr frostempfindlich. Im Topf gezogen und im Gewächshaus überwintert, gibt es aber keine Probleme.