Der bekannte und nicht unumstrittene Kärntner Künstler hat in Vorderberg das "Paradies" errichtet, ein Gesamtkunstwerk und Lebenswerk auf einem rund 6000 Quadratmeter großen Areal.

Cornelius Kolig, der den Großen Kulturpreis des Landes Kärnten mit Greifzangen übernahm, um nicht mit Jörg Haider, der ihn als Fäkalkünstler bezeichnete, in Berührung zu kommen, führt uns durch ein Labyrinth aus Betonsteinen. Zahllose Katzen folgen uns neugierig und bewundern Videochef Marko Petelin wie er den 14 Meter hohen und wackeligen Turm aus Aluprofilen erklimmt um eine Übersicht zu filmen.

Der 1942 geborene Maler, Bildhauer sowie Installations- und Objektkünstler erläutert uns die Benutzung seiner Objekte und erklärt seine kreative Arbeitsweise mit Kot- und Urinmaschinen. Nicht ohne Aufblitzen von Sarkasmus und mit Augenzwinkern zeigt er seine Werke, mit denen er kulturell geprägte Tabus (Ausscheidungen, Sexualität und Religion) in Frage stellt und auch bricht.

Das "Paradies". Auf 6000 Quadratmeter baut Cornelius Kolig seit 1979 eine "Behausung für die Kunst". Mehrere Gebäude, die angelegt sind wie ein Tempelbezirk, sind gleichzeitig Arbeistsraum, Ausstellungsfläche und Lager für seine Kunstwerke. Die Architektur erinnert an antike Tempel, oder christliche Kirchengebäude. Die Materialien sind allerdings einfach gehalten wie die der Zweckbauten in bäuerlichen Wirtschaften.

Kontrast. Die Gemütlichkeit des Wohnhauses und die Herzlichkeit seiner Frau - die ihn liebevoll "Corny" nennt -, ein nahezu biederes Familienleben steht in herbem Kontrast zu der wilden, ja verstörenden Welt des "Paradieses".