Kein Gartenelement erlebt zurzeit mehr Interesse als das Hochbeet. Besonders kräftige Pflanzen, frühere Ernte und komplette Verwertung - hier wird Kreislaufdenken in der Praxis bewiesen. Eine wichtige Regel: Der sonnigste Platz ist - so wie für jedes andere Gemüsebeet auch - der beste.
Die Größe hängt vom Platz ab. Ideal ist eine Höhe von 80 bis 120 Zentimetern, es soll eine maximale Breite von 130 Zentimetern haben, damit man von beiden Seiten problemlos zur Mitte greifen kann. Hier die acht Schritte zum Aufbau eines Hochbeetes:
1. Rasen entfernen: Steht ein Hochbeet auf einer Rasenfläche, dann werden die Soden abgetragen. Der Boden darunter wird gelockert, damit keine Staunässe entsteht. Beim Hochbeet aus Holz ist das kein Problem, bei Konstruktionen aus Beton oder gemauerten Ziegeln aber ganz wichtig ("Schwimmbad-Effekt").
2. Gitter einfügen: Egal, ob man im Garten Probleme mit Wühlmäusen hat oder nicht - ein verzinktes Sechseckgeflecht (aus dem man Kleintierställe macht) gehört als unterste Schutzschicht eingebaut.
3. Gehölzschnitt: Grober Gehölzschnitt ist für unser Hochbeet die "Wohlfühl-Matratze", dicke Äste, Laub, Wurzelstöcke, Heckenschnitt, aber auch verrottetes und vermodertes Holz kommen als Start ins Beet. Je nach Endhöhe werden 30 bis 50 Zentimeter aufgefüllt.
4. Rasensoden oder Erde: Abgedeckt wird der grobe Gehölzschnitt mit den umgekehrt aufgelegten Rasensoden. Damit verhindert man das zu rasche Durchrieseln des Komposts. Hat man keine Rasensoden, dann grobscholliges Erdreich oder eine dicke Schicht Stroh oder Heu einstreuen.
5. Grober Kompost: Die eigentliche Kraftquelle für das Hochbeet kommt als nächste Schicht: 30 Zentimeter grober, noch nicht völlig verrotteter Kompost wird nun eingefüllt. Beachten sollte man, dass keine Wurzelunkräuter mit dabei sind, und auch Schneckeneier oder andere Schädlinge werden aussortiert.
6. Reifer Kompost: Gut abgelagerter, fertiger Kompost kommt nun in einer Schicht von etwa 15 bis 20 Zentimetern ins Hochbeet. Daraus ziehen die Pflanzen später viele Nährstoffe. Bei zu lange abgelagertem Kompost können Hornspäne eingearbeitet werden, sie liefern zusätzliche Kraft und frischen die Nährstoffbilanz wieder auf.
7. Gartenerde: Die wichtigste Zugabe, die oft vergessen wird - mindestens zehn Zentimeter Gartenerde, das ist jene Schicht, in die man die Pflanzen setzt beziehungsweise in die ausgesät wird. Der Kompost alleine wäre viel zu "scharf". Hat man keine passende Erde, kann man Bioerde aus der Packung auftragen.
8. Mulchdecke: So wie überall im Biogarten wird auch das Hochbeet gemulcht. Das hält die Erde feucht und sorgt auch für ein ausgeglichenes Bodenklima. Außerdem muss weniger gegossen werden. Als Mulch eignet sich Rasenschnitt (zwei bis drei Zentimeter), Rindenhumus oder Holzfasern. Keinesfalls darf Rindendekor verwendet werden, der enthält Gerbsäure, diese bremst das Wachstum. Außerdem bindet Holz beim Verrotten Stickstoff.