Eines der großen Probleme unserer Zeit ist der Bodenverbrauch. Allerdings nicht nur flächenmäßig, sondern auch was die Qualität betrifft. Der Humusgehalt ist enorm wichtig für einen gesunden, lebendigen Boden – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in unseren Hausgärten. Die wichtigsten Maßnahmen: Kompost, Bodenbearbeitung und Mulchen.

Gemüsegärten werden in England doick gemulcht
Gemüsegärten werden in England doick gemulcht © Karl Ploberger

Wenn sich der Himmel verdunkelt, Blitze zucken und es plötzlich, wie aus Kübeln zu schütten beginnt, denkt man in erster Linie an Beschädigungen, die an Gebäuden oder Straßen entstehen könnten. Doch die wahren, lange unbeachtet bleibenden Schäden spielen sich im Boden ab. Millionen Tonnen von Humus werden Jahr für Jahr abgetragen – durch Wind, Regen oder falsche Bearbeitung. Oft sieht man die Spuren schon nach einem kurzen Gewitterregen in den Bächen. Braune Brühen – die die wertvollen Humusstoffe davonfließen lassen. So schützen wir unsere Böden im Garten.

Üppiges Wachstum nach dem Mulchen

1 Kompost. Nur die konsequente und immer wieder kehrende Humusgabe sorgt für einen stabilen und strukturreichen Boden. Er ist dann in der Lage nicht nur Nährstoffe zu speichern, sondern auch große Mengen an Wasser. Unterstützen kann man den Aufbau eines gesunden Bodens durch Steinmehle, Bentonit, Zeolith sowie Pflanzenkohle. Sie alle verbessern die Wasserhaltekraft der Erde enorm. Die richtige Menge für die Kompostgabe: frischer (nährstoffreicher) Grünkompost vom Profi niemals mehr als 2 bis 4 Liter pro Quadratmeter. Lang gelagerter Kompost, der vor allem Humus (und weniger Nährstoffe) liefert und oft im Hausgarten entsteht, kann bis zu 10 Liter pro Quadratmeter gegeben werden.

2 Bodenbedeckung - Mulchen. Die Maßnahme, die gerade jetzt am wichtigsten ist, denn die Gewittersaison beginnt erst und damit die Gefahr von großen Abschwemmungen. Als Mulchmaterialen sind nicht nur der Rasenschnitt, sondern generell alle orgsanischen Materialen, die im Garten anfallen, verwendbar. Wer im letzten Herbst das gechäckselte Laub unter Sträuchern oder auf Beeten liegen gelassen hat, hat einen wesentlichen Baustein zur Bodengesundung gelegt. Oft findet man von den Blättern nun gar nichts mehr. Genau so wird auch der Rasenschnitt, eine Gartenfaser, Rindenhumus oder (unter Bäumen) der Rindendekor nach und nach verschwinden. Weitere Mulchmaterialen sind gehäckseltes Elefantengras, Flachsschäben oder Stroh. Alle diese Materialien sind für alle Beete verwendbar. So wie beim Rindendekor sollte man auch reine Holzhäcksel nie in Staudenbeeten, beim Gemüse oder im Kräutergarten verwenden, da sie durch die Verrottung viel Stickstoff bindet.

3 Bodenberabeitung. Offene Böden sind für Wind und Regen ein Angriffsziel, daher besser den Boden – so nötig – niemals umgraben, sondern nur mit der Grabgabel oder dem Sauzahn lockern. Dabei wird die Erde nicht gewendet, sondern aufgelockert: Gabel in den Boden drücken und am Griff rütteln. Oder den Sauzahn (sichelförmiges Grabgerät) durch die Erde ziehen. Durch diese Bearbeitung wird auch das Bodenleben nicht gestört und bleibt aktiv. Der Regenwurm bedankt sich.