Durch die stark steigenden Preise setzen sich viele Menschen in Österreich mit dem Energieverbrauch und -einsparungen auseinander. So gar nicht im Fokus haben sie im Gegensatz dazu aber ihren Wasserverbrauch - ebenfalls ein wichtiges Thema mit Blick auf sich mehrende Hitzeperioden und Trockenheit. Das Bewusstsein dazu ist deutlich ausbaufähig und das Einsparpotenzial mit teils bis zu 40 Prozent enorm, so das Ergebnis einer Marketagent-Umfrage im Auftrag des Möbelriesen Ikea.
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Ein Drittel weiß laut Umfrage übrigens auch nicht, woher das Wasser aus der Leitung im eigenen Haushalt stammt. "Es geht uns sicher nicht darum, Unwissen anzuprangern - ganz im Gegenteil. Wir wollen durch die Veröffentlichung der Studienergebnisse wichtige Anstöße dazu geben, dass wir uns als Gesellschaft hin zu einem bewussteren Umgang mit unserem Wasserverbrauch entwickeln", betonte Florian Thalheimer, Country Sustainability Manager bei Ikea Österreich.
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Waschmaschine befüllen und laufende Wasserhähne
In manchen Bereichen nutzen die Österreicherinnen und Österreicher allerdings schon erste Sparmöglichkeiten, wie die Umfrage auch zeigte. 77 Prozent gaben an, ihre Waschmaschinen optimal zu beladen. 75,9 Prozent vermeiden nach Möglichkeit laufende Wasserhähne und ein Drittel (33,5 Prozent) nutzt Regenwasser zum Pflanzengießen. Nur 3,5 Prozent setzen keinerlei Maßnahmen beim Thema Wassersparen.
Es könnte relativ einfach noch viel mehr getan werden, hieß es heute - nämlich mit geringen Mitteln, einfachen Verhaltensänderungen und ohne Verzicht. Allein mit der Reparatur von tropfenden Wasserhähnen und defekten WC-Spülkästen ließe sich viel erreichen. "Ein einziger tropfender Wasserhahn verschwendet bei acht Milliliter Wasserverlust pro Minute - das sind etwa 16 Tropfen - aufs Jahr gerechnet 4200 Liter oder 28 volle Badewannen", rechnete Thalheimer vor. Ebenfalls nützlich können wassersparende Armaturen und Duschköpfe sein. Erste sind derzeit bei einem Viertel der Befragten (24,7 Prozent), zweitere bei knapp einem Drittel (32,2 Prozent) in Verwendung.
Fehlannahme: Weniger Wasser fürs Duschen
Es gibt aber auch Falscheinschätzungen. Zu den Klassikern zählt dabei die Annahme, dass Duschen wassersparender ist als Baden. Eine volle Badewanne fasst rund 150 Liter Wasser. Eine zehnminütige Dusche mit einem herkömmlichen Duschkopf verbraucht fast die gleiche Wassermenge (zwischen zwölf und 15 Liter pro Minute).
Mehr als zwei Drittel der Befragten glauben jedoch, dass eine Dusche gegenüber der Badewanne Wasser spart. Hier ist auffällig, dass der Anteil jener, die das glauben, mit dem Alter sehr stark ansteigt. "Es muss irgendwann in der Vergangenheit eine größere Diskussion zu diesem Thema gegeben haben, die diese Meinung manifestiert hat. Diese Signifikanz beim Alter ist sehr auffällig", sagte Studienleiterin Lena Wittmann von Marketagent.
Spannend ist auch, dass die Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeiten durch diverse Maßnahmen unter- bzw. überschätzen. Nimmt man das Beispiel der wassersparenden Armaturen her: Hier ist eine Wasserverbrauchsreduktion von rund 40 Prozent möglich. 57,9 Prozent glauben, dass das Potenzial deutlich geringer ausfällt und nur 16,2 Prozent denken, dass die Technik mehr sparen kann. Die jährliche Kostenersparnis, die durch eine Investition in wassersparende Armaturen machbar ist, wird hingegen von 88 Prozent weit überschätzt und nur von rund elf Prozent der Befragten richtig eingeschätzt.
Auch für die Geldbörse
Die Kostenersparnis liegt bei einem Durchschnittshaushalt mit vier Personen und einem Verbrauch von rund 10.000 Liter Wasser pro Jahr (ca. 55 volle Badewannen) zwischen 15 und 30 Euro. Das hat auch damit zu tun, dass die Kosten für österreichisches Leitungswasser im weltweiten Vergleich extrem niedrig sind. Je nach Region liegt er pro Liter Wasser zwischen 0,0015 und 0,003 Euro. Die Befragten schätzten die durchschnittliche Ersparnis jedoch auf 237 Euro pro Jahr. Daher lautet die Schlussfolgerung Thalheimers: "Wer Wasser spart, tut das vor allem für die Umwelt und erst in zweiter Linie für die Geldbörse" - was genauso wichtig ist.
Sorgen machen müssen sich die Menschen trotz prognostizierten steigenden Wasserbedarfs in der Zukunft jedoch nicht: Nur in Worst-Case-Szenariorechnungen von Expertinnen und Experten werde es in einigen österreichischen Regionen im Land so sein, dass mehr Wasser verbraucht werde als Grundwasser zur Verfügung stehe, hieß es. "Österreich ist ein enorm wasserreiches Land mit einer exzellenten Trinkwasserqualität. Der Klimawandel verändert aber auch hierzulande die Ressourcenverteilung beim Wasser und es gibt Regionen, die temporär unter Wasserknappheit leiden. Wir alle können einen positiven Beitrag leisten und mit kleinen Investitionen und simplen Verhaltensänderungen beim Thema Wassersparen noch großes bewegen," schloss Thalheimer.