Der Garten wäre der schönste Platz auf Erden, wären da nicht Unruhestifter wie Maulwurfsgrillen, Wühlmäuse oder Blattläuse. Ein treuer Begleiter in dieser grünen Oase ist Biogärtner Karl Ploberger, der unseren Leserinnen und Lesern seit vielen Jahren mit Rat und Tat zur Seite steht. Zur festen Institution ist auch schon die Telefonstunde der Kleinen Zeitung geworden, in der der Biogärtner unseren Leserinnen und Lesern mit wertvollen Tipps und Ratschlägen zur Seite steht.
Haben Sie eine Frage an Karl Ploberger?
Dann rufen Sie doch am Mittwoch, 13. Juli zwischen 10 und 11 Uhr unter Tel. 0810/200 107 an.
Bis dahin, gibt es hier schon einige Antworten auf Leserfragen von Karl Ploberger.
Ich habe schon seit 30 Jahren Zitrusbäume, seit zwei Jahren sind sie auch im Sommer im Wintergarten, aber jetzt fallen die Früchte ab.
KARL PLOBERGER: Im Wintergarten mangelt es an Befruchtung, daher die Abwürfe. Wenn eine Verlagerung ins Freie nicht mehr möglich ist, dann müssen Sie den Bestäuber spielen und mit einem Pinsel von Blüte zu Blüte gehen.
Mein Oleander hat heuer so viele gelbe Blätter.
Das kann ein Dünger- und Wasserproblem sein. Oleander sind Auwaldpflanzen und brauchen gerade in der Hitze viel Wasser. Am besten einen tiefen Untersetzer wählen, die Pflanze kann jetzt ruhig im Wasser stehen.
Wann soll ich bei Rosen das Abgeblühte wegschneiden?
Es geht um Edelrosen, denn andere Rosen wie alte Rosen und Wildrosen werden wegen der Hagebutten belassen. Sie können ruhig schon jetzt einzeln durchputzen, denn jedes abgeblühte Teil kostet Kraft.
Der Weinstock trägt gut, doch die Früchte springen auf.
Das ist ein Zeichen für unregelmäßige Wasserversorgung. Weinstöcke brauchen eigentlich nicht gegossen werden, weil ihre Wurzeln tief in den Boden reichen. Setzen Sie mit den Wassergaben einfach aus.
Ich weiß mir gegen die Maulwurfsgrillen nicht mehr zu helfen, gibt es ein Lockmittel?
Ja, aber das ist schon längst verboten, weil es eine chemische Keule war. Nematoden sind die beste Bekämpfung, bei ihrem großen Garten ist es vielleicht angebracht, etwa Gemüsebeete zu schützen. Dort, wo Pflanzen abgebissen wurden (die Maulwurfsgrille versucht, auf diese Weise nackten Boden zu schaffen, damit ihre Eier in der Erde gewärmt werden), gräbt man bis zu einem halben Meter hinein. Mit etwas Glück hebt man das faustgroße Nest mit bis zu 200 Eiern aus. Bei festem Boden helfen auch Öl oder Spülmittel zur Bekämpfung.
Meine Buschbohnen sind dürr und trocken.
Ich vermute, da wurde heuer zu früh gepflanzt. Auch Bohnen haben ein Kälteproblem. Zur Stärkung Schachtelhalmextrakt ausbringen.
Die Gurken schmecken bitter.
Auch das könnte mit Kälte zusammenhängen, wenn die Gurken zu früh ausgepflanzt wurden. Dann schmecken die ersten Früchte bitter, das müsste sich aber bessern. Es kann sich natürlich auch um eine Sortenfrage handeln.
Meine Orchidee hat schrumpelige Blätter, und der Zitronenbaum hat grüne Blätter abgeworfen.
Die Orchidee hatte entweder zu trocken oder zu nass. Ich tippe auf zu viel Nässe. Die Pflanze einmal in der Woche tauchen und abtropfen lassen. Ihren Zitronenbaum haben Sie vermutlich in Liebe ertränkt.
Verträgt die rote Ligusterhecke einen radikalen Schnitt?
Und ob, die können Sie auf nichts zurückschneiden, und sie treibt wieder aus. Allerdings würde ich das im zeitigen Frühjahr machen und dabei mit Kompost und organischem Dünger nicht sparen.
Ich stelle aus Brennnessel Kompost her und verwende Kaffeesud als Zwischenlage. Reicht das?
Ich würde beim Aufschichten mit den Brennnesseln den Kaffeesud mit Gehölzschnitt aller Art mischen und ein wenig Hornspäne oder Schafwollpellets hinzufügen.
Wann ist Kirschbaumschnitt?
Jetzt, gleich nach der Ernte.
Erstmals bekommen die Rhododendren gelb-braune Blätter.
Zu viel Trockenheit tut prinzipiell nicht gut. Aber es könnte auch ein Nährstoffmangel bestehen. Die Faustregel: Sechs bis acht Wochen vor der Blüte, und gleich danach wird ausreichend gedüngt.
Die Rose trägt ganz viele Knospen, doch diese werden vor dem Öffnen gelb und fallen ab.
Da dürfte es sich um eine Pilzkrankheit handeln, etwa um Mehltau, der nicht gleich erkennbar ist. Dagegen hilft das Besprühen mit einer Backpulver-Lösung (ein Teelöffel auf ein Liter Wasser). Zur Stärkung mit Schachtelhalm- oder Knoblauchextrakt benetzen.
Der Bambus vom Nachbarn ist mit seinen Rhizomen schon bis auf einen Meter an unser Haus herangerückt.
Wirkliche Hilfe bringt nur eine mindestens 80 Zentimeter tiefe Trennwand an der Gartengrenze. Auf Überlappung achten, sonst kriecht der Bambus wieder durch die Spalten.