Am Anfang stand die Suche nach einem Atelier. Sie führte Wendelin Pressl in den 16. Wiener Bezirk, nach Ottakring. Erschwinglich angeboten waren in einem einstöckigen Haus die ebenerdigen Räume, die einst Stallungen und „Garagen“ für Fuhrwerke waren. Ein vor allem in der (einstigen) Wiener Vorstadt gar nicht seltener Typus: das Fuhrwerkerhaus. Der aus der Steiermark stammende Künstler griff zu.
Tritt man heute durch das große Tor, gelangt man in einen kleinen Hof, in dem Vielerlei blüht und gedeiht – Gewürzpflanzen, Rosen, Feigen und mehr. „Sogar am Wochenende ist es vollkommen ruhig hier drinnen“, sagen Pressl und seine Partnerin, die Kunsthistorikerin Juliane Feldhoffer. Für stets erwünschtes Leben in der Oase sorgt Sohn Kaspar (5), der sich in einem Dachzimmer eingerichtet hat, aber auch in den restlichen Räumen, die größtenteils zu einem einzigen offenen Wohnbereich verschmelzen, sichtlich zuhause ist.
Walter Titz