Beruflich beschäftigt sich Christian Fuchs in seinem Unternehmen Organic Form Productions mit Freiformen. Oberflächen mit Polyurethanbeschichtung, fließende, hochglänzende Formen sind seine Spezialität. Internationale Architekturbüros wie Zaha Hadid Architects lassen bei ihm ebenso arbeiten wie der Künstler Erwin Wurm. Doch sein Privathaus liebt er gemütlich und bodenständig, mit all seinen Ecken und Kanten.
Vor 25 Jahren baute er ein rund 200 Jahre altes weststeirisches Bauernhaus um. Schon als Bub hatte er mit Freunden in dem Haus gespielt, hatte dem Opa in der alten Mostpresse beim Pressen der Äpfel zugeschaut und den frischen Saft aufgefangen. Als das Haus zum Verkauf stand, war für ihn klar: „Das kann nur ich kaufen. Da bin ich aufgewachsen.“
Herausforderung angenommen
Also kaufte er mit 21 Jahren das verfallene Holzhaus, obwohl ihm jeder davon abgeraten hatte. Es war die Zeit, in der er auch beruflich durchstarten und etwas Eigenes schaffen wollte.
Zuerst musste das Bauernhaus mit einem Kran angehoben werden, weil praktisch kein Fundament vorhanden war. Dem Problem mit der fehlenden Raumhöhe half man mit einem Minibagger ab, der sich in den Boden arbeitete. „Dann ist uns fast das halbe Haus eingebrochen“, schildert Christian Fuchs. „Hinterholz 8 war nur der Vorfilm zu dem, was ich erlebt habe.“
Endlich fertig
Irgendwann war die Bausubstanz aber so weit gefestigt, dass mit dem Innenausbau begonnen und schließlich der Estrich verlegt werden konnte. „Ich erinnere mich an den Moment, als wir auf dem Boden gesessen sind und mit Bier angestoßen haben“, lächelt der Hausherr.
Birgit Pichler