Schwedenrot war's. Ganz sicher. Oder doch Dunkelorange? Ein Jammer, da macht man sich Gedanken über die perfekte Farbe fürs Eigenheim und dann nagen Schmutz und Algen derart an der Fassade, dass ein düsteres Grau oder ein moosiges Grün übrig bleiben.

Grauschleier. "Der Grauschleier resultiert aus den Staubpartikeln, die sich mit Regen vermischen und an der Wand festsetzen", erklärt Franz Josef Liebich, steirischer Innungsmeister der Gebäudereiniger. Sein Tipp: Hochdruckreiniger oder Gartenschlauch herausholen und die Wand mit Wasser abspritzen. Die saubere Fassade mit einem Imprägnierungsmittel einlassen. Algen und Pilze bürstet man am besten von der Fassade, um diese dann mit Algenbekämpfungsmitteln einzulassen. Erhältlich sind derlei Produkte im Baumarkt für etwa 20 Cent pro Liter. Einmal behandelt, seien die Wände auch leichter zu reinigen.

Kontrolle. "Allerdings ist so eine Behandlung nie für die Ewigkeit", gibt Liebich zu bedenken. Das Mauerwerk muss ständig im Auge behalten und immer wieder gereinigt werden. Grundsätzlich gilt: Je schattiger die Hauswand, desto eher werden sich Algen und Pilze an ihr festsetzen. "Daher ist der Standort des Hauses bei Wahl der neuen Fassadenfarbe unbedingt miteinzubeziehen", fügt Heribert Hegedys vom Haus der Baubiologie hinzu.

Fachmann. Die Farbe selbst sollte einerseits eine hohe Verdunstungsfähigkeit aufweisen, also die Feuchtigkeit, die in der Mauer steckt, gut abgeben können, und andererseits über eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit verfügen, so dass wenig Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen kann. "Leider sind diese Eigenschaften auf den Produkten nicht vermerkt", weiß der Baumeister und empfiehlt daher, in jedem Fall einen Farbenfachmann aufzusuchen und diesen mit genauen Details im Hinblick auf den Standort des Hauses bzw. die Fassade selbst zu versorgen. Denn Fenstersimse oder Vordächer halten Wasser von der Fassade fern und schützen sie.

Silikon und Silikat. Die Farben an sich seien durch Zugabe von Silikat bzw. Silikon ohnehin witterungsbeständig, erklärt Michael Aubel von Baumax. "Je nach Qualität werden fünf bis zehn Jahre garantiert. Die Silikonfarben sind die Luxusvariante, da sie etwa doppelt so viel kosten." Ebenfalls im höherpreisigen Segment ist eine Mikrosilikatfarbe angesiedelt, in der Keramikhohlkügelchen eingearbeitet sind. "Das reguliert den Feuchtigkeitshaushalt einer Wand, hält sie somit trocken und schützt vor Algen- und Pilzbefall", sagt Lea Friessner von der Klagenfurter Malerei Hofer.