Beim Abbruch alter Häuser, aber auch beim Hochziehen neuer Bauten haben sich heuer zwischen Behörde, Investoren und Anrainern immer wieder Gräben aufgetan. Egal, ob beim Geidorfcenter, in der Rosenberggasse oder beim Abriss des Castellhofs in der Kolpinggasse.

Im Schussfeld der Bürger war dabei stets die Baubehörde. Bürgermeister Siegfried Nagl nahm die Aufreger zum Anlass, diesen Bereich zu reformieren. In einem ersten Schritt hat er die erste und zweite Instanz getrennt. Davor stammten ja die Entscheidungsgrundlagen für die Berufungskommission vom Bauamt, das Erstinstanz ist. Nun ist das Präsidialamt der Zweitinstanz zugewiesen. Morgen wird als letzter Baustein der "Fachbeirat Graz" eingeführt.

Schutzzonen

Diese "Neubauschützer" sollen auch außerhalb der Altstadt-Schutzzonen für eine bessere Baukultur, aber auch für bessere Verfahren für Bauwerber sorgen. "Es handelt sich um ein drei- bis fünfköpfiges Gremium, das mit unabhängigen Experten, die in Graz keine Planungsaufträge haben dürfen, besetzt wird", erklärt Baudirektor Bertram Werle. Bei Bauvorhaben ab 2000 m2 ist der Beirat vor der Einreichung zu befassen, um den Rahmen für städtebauliche Fragen und Gestaltungsqualität abzustecken, "was die Verfahren beschleunigen wird", hofft Nagl.