Die britische Premierministerin Theresa May ist im Unterhaus in London mit der Brexit-Vereinbarung krachend gescheitert. Die Sorgen in der Wirtschaft, dass es nun tatsächlich zu einem völlig ungeregelten Brexit kommen könnte, nehmen weiter zu. Auch in der Steiermark. Die steirische Wirtschafts- und Europalandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte nach der der Ablehnung im britischen Unterhaus: „Ich bedaure die Entscheidung des britischen Unterhauses gegen einen geordneten EU-Austritt. Die weiteren Entwicklungen sind derzeit nicht absehbar. Wir werden diese intensiv beobachten und entsprechend reagieren."
Die steirische Wirtschaft ist nicht zuletzt aufgrund der Verschränkungen in der Autoindustrie überdurchschnittlich stark mit der britischen verwoben. Entsprechend tief greifender könnten die Folgen bei einem ungeordneten, dem viel zitierten „hard Brexit“ ausfallen. Gemessen am steirischen Exportvolumen ist Großbritannien der viertwichtigste Auslandsmarkt - österreichweit indes nur der neuntwichtigste. Das zeige, wie unterschiedlich die Auswirkungen des Austritts Großbritanniens für die unterschiedlichen Regionen Europas ausfallen, so Eibinger-Miedl.
Das Europareferat des Landes hat ein eigenes Informationsportal für betroffene Bürger und Unternehmen eingerichtet, zu erreichen unter: europa.steiermark.at/brexit
Experten beantworten individuelle Fragen
Auf dieser Informationsseite werden zahlreiche wichtige Fragen und Antworten rund um den Brexit aufbereitet - und laufend aktualisiert. Das Internationalisierungscenter Steiermark (ICS) hat zudem für Betriebe eine eigene Brexit-Hotline eingerichtet, die unter 0316-601-400 (Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 14 Uhr) erreichbar ist. Experten beantworten hier individuelle Fragen von Unternehmen, u. a. zu den möglichen kommenden Änderungen im Export von Waren und Dienstleistungen.
Man stehe „gemeinsam mit dem gesamten Außenwirtschaftsnetzwerk und dem Rechtsservice der Wirtschaftskammer Österreich für die Lösung von eventuell aufkommenden Schwierigkeiten beratend zur Verfügung“, wird betont. Das ICS bietet zudem zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Brexit an, Infos: www.ic-steiermark.at/brexit