Die USA wollen die geplante Fusion des italienisch-amerikanischen Autobauers Fiat Chrysler mit der französischen Opel-Mutter PSA genau unter die Lupe nehmen. "Wir werden es uns natürlich sehr, sehr genau ansehen", sagte Larry Kudlow, der oberste Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, dem Fernsehsender Bloomberg am Freitag.

Ein möglicher Stolperstein auf dem Weg zu dem Zusammenschluss könnte die Beteiligung des chinesischen Autobauers Dongfeng sein, der einen Anteil von 12,2 Prozent an PSA besitzt und 19,5 Prozent der Stimmrechte hält. "Mit Blick auf die chinesische Geschichte sind wir offensichtlich wachsam und auf der Hut."

Ein Insider bei einer Bank hatte gesagt, Dongfeng könne angesichts des chinesisch-amerikanischen Handelskonflikts seine PSA-Beteiligung verkaufen, um eine Genehmigung der Fusion durch die US-Wettbewerbsbehörden zu erleichtern.

"Wir begrüßen ein gutes Geschäft. Wir hoffen, dass es mehr Produktion in den Vereinigten Staaten, mehr Fabriken und Arbeiter und Beschäftigung in den USA bringt. Und was den chinesischen Aspekt angeht, so werden wir einen sorgfältigen Blick darauf werfen", sagte Kudlow.

Italien begrüßt Fusionspläne

Die italienische Regierung hat die Fusionspläne unterdessen begrüßt. Der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Roberto Gualtieri führte am Freitag ein telefonisches Gespräch mit FCA-Verwaltungsratspräsidenten John Elkann über den Fusionsplan.

"Der Minister begrüßt Pläne zur Schaffung eines Industriekonzerns mit einer starken italienischen Komponente, der eine Protagonistenrolle auf dem globalen Automarkt spielen wird", hieß es in einem Schreiben des Wirtschaftsministeriums in Rom. Gualtieri verfolge die Entwicklungen bei den Fusionsgesprächen.

Gewerkschaften in Sorge

Der Minister reagierte damit auf Sorgen der italienischen Gewerkschaften, die einen starken Jobabbau infolge der Fusion befürchten. Die Gewerkschaftsverbände nannten es "inakzeptabel", dass die Konzerne Gespräche über einen Zusammenschluss führten, ohne die Arbeitnehmer und deren Vertretungen hinzuziehen.

PSA und FCA wollen zum viertgrößten Autokonzern der Welt verschmelzen. Ergebnis wäre eine Gruppe mit mehr als 400.000 Beschäftigten und Hunderten von Fabriken weltweit. Nach Auskunft der Unternehmen soll es keine Werkschließungen geben. Analysten zufolge dürften allerdings Standorte in Europa unter Druck geraten, weil sie teilweise nicht ausgelastet sind und dort produzierte Marken sich überlappen.