Die Flugzeuge der slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways bleiben auch am Donnerstag und Freitag am Boden. Lediglich die Verbindung zum wichtigen deutschen Drehkreuz-Flughafen in Frankfurt werde an den beiden Tagen aufrechterhalten, hieß es am Mittwoch von Adria Airways. Nach Frankfurt ist jeweils ein Hin- und Rückflug am Abend geplant.

"Adria Airways setzt die Gespräche mit potenziellen neuen Eigentümern und den wichtigsten Gläubigern fort und bemüht sich, eine positive Lösung für alle zu erreichen", teilte das Unternehmen mit.

Passagiere verärgert

Am Dienstag und Mittwoch sind die Flieger der Adria Airways am Boden geblieben. Die Passagiere standen am Laibacher Flughafen vor der Anzeigetafel in der Abflughalle und mussten verärgert zur Kenntnis nehmen, dass bei einem großen Teil der geplanten Flüge ein „cancelled“ dabeistand.

Der Grund: Die slowenische Fluggesellschaft Adria Airways, die eigenen Angaben zufolge 18 Flieger betreibt, ist finanziell so stark ins Trudeln geraten, dass die Flüge ausgesetzt werden müssen. Nur die Verbindung nach Frankfurt wurde mit je einem Hin- und Rückflug aufrechterhalten. Knapp 160 fielen aus, mehr als 3700 Passagiere waren bisher betroffen. Die Flugzeuge bleiben auch heute und morgen am Boden.

Auf Hilfe des slowenischen Staates darf Adria nicht hoffen. Unter dem jetzigen Eigentümer, dem deutschen Investmentfonds 4K Invest, werde der Staat keinen Euro investieren, erklärte der slowenische Wirtschaftsminister Zdravko Pocivalsek. Bis 2016 war Adria im Staatseigentum, die Regierung in Laibach steckte 84 Millionen Euro in das Unternehmen.

Mittwochnachmittag wurde bekannt, dass Adria noch eine Woche Zeit für eine mögliche Rettung bekommt. Bis Mittwoch muss die Fluglinie einen Plan vorlegen, andernfalls werde die Betriebslizenz entzogen. „Die Frist läuft am 2. Oktober um Mitternacht aus. Wir werden sie ganz bestimmt nicht verlängern“, sagte Behördenleiter Rok Marolt.

Ein Entzug der Lizenz würde das Aus für kommerzielle Flüge von Adria bedeuten. Die Unternehmensführung der Airline,die laut Marolt nach eigenen Angaben nach zwei Kriterien bereits insolvent ist, hat dem deutschen Eigentümer einen Umstrukturierungsplan vorgeschlagen. Man spreche nun mit potenziellen neuen Eigentümern und den wichtigsten Gläubigern, teile Adria mit.

Unterdessen drohen Adria die angemieteten Flugzeuge abhanden zu kommen. Adria hatte diese bereits vor einiger Zeit an Leasingfirmen verkauft und zurückgemietet. Acht der 18 Flugzeuge seien bereits verloren, weil die Eigentümer die Leasingverträge gekündigt haben, allein am Mittwoch waren davon fünf Flugzeuge aus dem Register gestrichen werden. Bei weiteren sechs haben die Eigentümer bereits angedeutet, dass sie eine Vertragskündigung erwägen. Bleiben vier Flugzeuge, die wegen technischer Mängel flugunfähig sein sollen.