Der Jeans-Hersteller Levi Strauss strebt nach mehr als 30-jähriger Abwesenheit zurück an die Börse. Das Unternehmen reichte am Mittwoch die dafür nötigen Unterlagen an der Wall Street ein. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte das 1853 gegründete Unternehmen den Umsatz um 14 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Dollar.

Die Erben des Firmengründers Levi Strauss hatten das Unternehmen 1984 von der Börse genommen. Es ist auch heute noch im Besitz der Familie.

Das Volumen des Börsengangs sei noch offen, erklärte das Unternehmen. Den Registrierungsunterlagen zufolge soll der Gang an die New Yorker Börse Nyse bis zu 100 Millionen Dollar (rund 88,5 Millionen Euro) schwer werden. Dabei handelt es sich dabei um eine Platzhalter-Summe, nach denen sich die Gebühren berechnen. Das tatsächliche Volumen kann deutlich höher sein. Begleitet wird der Börsengang unter anderem von Goldman Sachs, JPMorgan, BofA Merrill Lynch und Morgan Stanley.

Milliarden-Bewertung

Das Unternehmen plant, seine Aktien unter dem Kürzel "LEVI" an der New York Stock Exchange zu listen, wie es in der Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC heißt.

Laut früheren US-Medienberichten wollte das Unternehmen bei einer Gesamtbewertung von mehr als 5 Milliarden Dollar zwischen 600 und 800 Millionen Dollar bei Investoren einsammeln. Den nun eingereichten Unterlagen zufolge verdiente Levi's im vergangenen Geschäftsjahr (bis 25. November) unterm Strich 285 Millionen Dollar. Die Erlöse betrugen 5,6 Milliarden Dollar, nach 4,9 Milliarden im Vorjahr.

Die in San Francisco ansässige Jeans-Ikone hatte bereits 1971 einen Börsengang vollzogen, war jedoch Mitte der 1980er Jahre wieder in die Hände der Privatiers übergeben worden. Derzeitige Eigentümer sind die Nachfahren von Firmengründer Levi Strauss, der von Bayern aus zunächst nach New York auswanderte und 1853 dann - angelockt vom Goldrausch an der US-Westküste - nach Kalifornien weiterzog. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jacob Davis gilt Strauss als Erfinder der Jeans.

Am Aktienmarkt in den USA machte die geplante Rückkehr von Levi Strauss an die Börse die Eigner konkurrierender Modefirmen nervös. Die Aktien von Abercrombie & Fitch, Gap und American Eagle verloren daraufhin bis zu 3 Prozent.