Als Harald Kogler vor fünf Jahren in die Führung der Hirsch Servo-Gruppe mit Sitz in Glanegg eintrat, war das traditionsreiche Unternehmen in einer tiefen Krise. Mit der 2014 erfolgten Übernahme der Mehrheit durch den Kernaktionär Herz-Gruppe (zehn Prozent der Aktien sind in Streubesitz) drehten sich die Vorzeichen bei Hirsch Servo ins Positive.
Das Unternehmen ist in drei Bereiche gegliedert: Verpackungen aus EPS (Styropor) tragen 20 Prozent zum Umsatz bei, EPS-Dämmungen 70 Prozen, Maschinenbau 10 Prozent.

Expansionskurs

Nicht nur international steuern die Kärntner einen Expansionskurs. Auch am Standort in Glanegg, der Zentrale des Unternehmens, wurde in den letzten Jahren viel investiert: 2018 waren es 2,5 Millionen Euro – von gesamt 20 Millionen, die in Investitionen und Zukäufe flossen – etwa zur Verbesserung der Energieeffizienz der Werksgebäude sowie in den Bau einer Produktionshalle.

3 Millionen Investements

2019 werden in Glanegg drei Millionen Euro investiert. Zwei Projekte stechen dabei besonders hervor: Für den Bau hochwertiger Fassadendämmplatten wird die Kapazität mit einer neuen, voll automatisierten Maschine von 28.000 Kubikmeter auf 60.000 verdoppelt. „Entsprechend wandeln sich die Aufgaben von Hilfstätigkeiten hin zu komplexer Maschinenbedienung“, sagt Kogler.

Für den EPS-Erzeuger geradezu bahnbrechend das zweite Projekt: Erstmals wird in einen neuen Werkstoff investiert. Haushaltsgeräte bis zu zehn Kilogramm sollen künftig auch in recyclierte Kartonagen von Hirsch Servo verpackt werden. Die dafür nötige Papierfaserguss-Technologie wird in einem Entwicklungslabor in Glanegg erarbeitet und später auf weitere Standorte ausgerollt. Der Einsatz von recycliertem Papier in der Verpackungsproduktion erfolge auf Kundenwunsch, sagt Kogler: „Wir bedienen den gleichen Markt, aber mit einem nachhaltigen Produkt.“

Einer der führenden Produzenten

International ist Hirsch Servo zur Branchengröße gereift. Heute sei man einer „der führenden EPS-Produzenten in Europa“, sagt Kogler. 20 Werke in sieben Ländern werden derzeit betrieben, sieben davon in Deutschland, wo Hirsch Servo Marktführer für EPS-Dämmstoffe ist – gleich wie in Rumänien und der Slowakei.

1265 Mitarbeiter arbeiten derzeit im Konzern, der Jahresumsatz von 114 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017/2018 soll sich im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr auf 250 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Und auch 2019 soll ein herausragendes Jahr werden: „Vor allem in Deutschland erwarten wir eine sehr gute Wirtschaftslage im Baubereich – die Dämmplatte hat sich als ökologischste und ökonomischste Lösung durchgesetzt.“ Auch weitere Expansionspläne wälzt Kogler bereits.