"Unserer Wirtschaft geht nicht die Puste aus", sagte der deutsche Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Wirtschaft wachse nach wie vor, wenn auch etwas langsamer als zuletzt.
Die Beschäftigungsquote in Deutschland sei riesig, hob der Finanzminister hervor: "Bald 45 Millionen Erwerbstätige haben wir - ein Rekord." Allerdings stünden Deutschland internationale Herausforderungen ins Haus, deren Auswirkungen nicht abzuschätzen seien, warnte Scholz und verwies auf den Brexit sowie die noch nicht gelösten Handelskonflikte. "Keiner weiß, wie all das ausgehen wird", sagte Scholz.
Verringertes Wachstum? "Müssen uns darauf einstellen"
Mit Blick auf die Steuereinnahmen unterstrich der Finanzminister, dass "die schönen Zeiten vorüber" seien. "Wenn sich das Wirtschaftswachstum verringert, müssen wir uns darauf einstellen", sagte der SPD-Politiker. Er werde allerdings weiter an der Politik der "Schwarzen Null" festhalten und "Haushalte aufstellen, die keine neuen Schulden vorsehen".
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1,5 Prozent zu, nach einem Wachstum von jeweils 2,2 Prozent in den beiden Jahren zuvor. Die Exporte und Importe nahmen 2018 nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren.