2017 waren die Krankenstände gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, die Beschäftigten verbrachten im Jahresverlauf durchschnittlich 12,5 Kalendertage im Krankenstand. Das zeigt der Österreichische Fehlzeitenreport.

Niveau niedrig

Langfristig gesehen ist das Krankenstandsniveau in Österreich derzeit vergleichsweise niedrig: Die krankheitsbedingten Fehlzeiten erreichten 1980 ihren Höchstwert, als pro Kopf 17,4 Krankenstandstage anfielen und die Krankenstandsquote bei 4,8 Prozent lag. In den Jahren 1990 und 2000 waren die Beschäftigten durchschnittlich 15,2 Tage bzw. 14,4 Tage krankgeschrieben. Der langjährige Trend zu einer Verkürzung der Dauer der Krankenstandsfälle setzte sich auch 2017 fort. Kurzkrankenstände stellen aktuell 40 Prozent aller erfassten Krankenstandsfälle dar. Gemessen an der Summe der Krankenstandstage ist ihr Gewicht aber gering und liegt bei 8,6 Prozent aller krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Droht Erhöhung?

Der ÖGB befürchtet, dass sich die Zahl der Krankenstandstage wegen des 12-Stunden-Tages ab 2020 wieder erhöhen könnte. "Denn überlange Arbeit macht krank", meinte der Leitende ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz.

"Auch der Trend der sinkenden Arbeitsunfälle könnte gestoppt werden, sowohl durch überlange Arbeitszeiten, aber auch durch Sparmaßnahmen im Bereich der Prävention durch die Unfallversicherung AUVA", meinte Achitz zu den Ergebnissen des Fehlzeitenreports. Höherer Druck am Arbeitsmarkt durch Reformen in Richtung Hartz IV könnten außerdem dafür sorgen, dass noch mehr Menschen sich gezwungen fühlen, krank in die Arbeit zu gehen, befürchtet der Leitende ÖGB-Sekretär.