Bei den Beratungen geht es vor allem um den erleichterten Zugang zu einer Kreditlinie, welche den Euro-Staaten als vorbeugende Maßnahme zur Verfügung steht, bisher aber noch nie in Anspruch genommen wurde.
Diese "Precautionary Conditioned Credit Line" (PCCL) ist derzeit an sechs Bedingungen geknüpft, darunter gesunde öffentliche Finanzen und eine nachhaltige Staatsverschuldung. Das Problem derzeit sei, dass die Märkte die Inanspruchnahme sofort als Schwäche des betreffenden Landes sehen würden, sagte ein ranghoher EU-Beamter. Ein "Streamlining" der Bedingungen soll den Zugang leichter machen und Missbrauch der Finanzhilfen weiterhin ausschließen.
Auch Wechselkurse im Fokus
Schließlich geht es bei der ESM-Reform (ESM steht für Europäischer Stabilitätsmechanismus) auch um die Abgrenzung der Aufgaben von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB). Entscheidungen sind für Montag keine vorgesehen. Die Vertiefung der Währungsunion steht erst beim EU-Gipfel im Dezember auf dem Programm.
Die Euro-Finanzminister starten ihre Beratungen mit einer Diskussion über sogenannte automatische Stabilisatoren, also z.B. Arbeitslosengeld, die im Fall eines wirtschaftlichen Schocks zuerst aktiviert würden. Dabei geht es um die nationalen Maßnahmen, in der Diskussion könnte aber erwähnt werden, dass nationale Maßnahmen alleine zu wenig seien.
Außerdem berät die Eurogruppe über Wechselkurs-Entwicklungen. Zur Sprache kommen sollen auch Aussagen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der in seiner Rede zur Lage der Union eine stärkere Rolle für den Euro weltweit gefordert hatte.