Berufseinsteiger verdienen künftig mehr, dafür wird die Einkommenskurve insgesamt flacher. Älteren Beschäftigten werden in Zukunft weniger Vordienstzeiten angerechnet, wodurch sie leistbarer werden sollen. Darauf haben sich die Sozialpartner nach dreieinhalb Jahren geeinigt.
Was die Umstellung die Handelsbetriebe kosten wird, wurde am Montag bei einem Pressegespräch nicht gesagt. Von den Angestellten in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen werde niemand schlechter gestellt: "Niemand verliert Geld", betonte Handels-Obmann Peter Buchmüller. Das Mindestgrundgehalt für Angestellte mit Lehrabschluss beträgt künftig 1.600 Euro brutto im Monat. Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian sieht damit eine Benchmark für andere Branchen gesetzt.
Das Problem am Handels-Kollektivvertrag war die Palette an unüberschaubaren Beschäftigungsgruppen, teils für Berufe wie Geldboten oder Datatypist, die es gar nicht mehr gibt. Statt schwammigen Formulierungen wie "einfachen und schwierigen Tätigkeiten" einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf acht unterschiedliche Beschäftigungsgruppen - von einfachen Hilfstätigkeiten in Gruppe A und B über klassische Verkaufstätigkeiten mit oder ohne leitender Funktion (Gruppe C bis F) bis zur Geschäftsführungsebene (Gruppe G und H).
Die Firmen haben nun vier Jahre Zeit, also bis Dezember 2021, um das neue Gehaltssystem umzusetzen. Ein Umstieg müsse immer mit der gesamten Belegschaft erfolgen, nicht nur mit Teilen davon, hieß es.