Wie in der Kleinen Zeitung berichtet, soll ein Manager des Betreibers des Frankfurter Flughafens Fraport als Sieger des Hearings für die Nachbesetzung der Position des Geschäftsführers des Kärnten-Airports favorisiert sein. Die "Kronen Zeitung" nannte in ihrer Dienstagsausgabe bereits den Namen des Top-Managers: Michael Kunz. Der Vice President Consulting der Fraport-AG ist einstimmig an die erste Stelle (unter vier Kandidaten) im Hearing gereiht worden.

Schreiben liegt vor

Der Kleinen Zeitung liegt das Schreiben von Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Malanik vor, wonach die 5-köpfige Hearingkommission sich Mitte Juni einstimmig für Kunz entschieden habe. Kunz soll mit 1. Septembver seine Arbeit aufnehmen. Malanik, der sich auf Urlaub weilt, wollte dazu auf Anfrage nichts sagen.

Allerdings: Einen Vertrag mit Kunz hat der Flughafen noch gar nicht, das wird seitens der Flughafen-Eigentümer Land Kärnten und Stadt Klagenfurt versichert. Er sei sogar noch in ungekündigter Stellung und habe seinen Arbeitsgeber nicht offiziell vom Angebot aus Klagenfurt informiert. Mit der vorzeitigen Bekanntgabe seiner Ambitionen, die wohl über ein Leck im Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung den Weg nach außen gefunden hat, hat sich das wohl auch erledigt.

Umlaufbeschluss noch heute

Per Umlaufbeschluss wird im Aufsichtsrat der früheren Landesholding bis heute die Zustimmung dazu einholt, dass deren Vorstand Hans Schönegger den Vertrag mit Kunz aus- und unterfertigt. Erst dann wäre der Weg für Kunz nach Klagenfurt frei.

Beteiligungsverwaltung-Aufsichtsratschef Gilbert Isep bestätigt dass "mit Herrn Kunz Verhandlungen stattfinden". Er rechnet damit, dass noch diese Woche der Vertragsabschluss stattfinden wird.

Nur ein Übergangsdirektor?

"Mit der Privatisierung hat diese Entscheidung in keinster Weise zu tun", so Isep. Die Angebote werden im Datenraum von Anwalt Martin Wiedenbauer bis Anfang Oktober gesammelt - um zwei Monate länger, als ursprünglich angekündigt (die Kleine Zeitung berichtete). Erst dann wird sich herausstellen, wer überhaupt ein Angebot für die Teilprivatisierung gelegt haben wird. Über den Einstieg von Fraport in Klagenfurt war bereits 2016 heftig spekuliert worden.

Übrigens könnte Kunz ein Übergangsdirektor werden - nämlich dann, wenn der neue Mehrheitseigentümer des Klagenfurter Flughafens einen anderen Geschäftsführer holt. Daher soll der angestrebte 5-Jahres-Vertrag mit Kunz soll eine Kündigungsklausel enthalten, heißt es seitens Insidern.

Auf Anfrage der Kleinen Zeitung wollte Kunz zu dem Thema keine Auskunft geben.