Immer mehr Landwirte in Deutschland setzen auf Bio-Produkte. Die Öko-Anbaufläche stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 14,9 Prozent auf 1,25 Millionen Hektar, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag) unter Berufung auf Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung berichten.
Damit werden bereits 7,5 Prozent aller Ackerflächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Im Vorjahr betrug dieser Anteil noch 6,5 Prozent, zur Jahrtausendwende erst 3,2 Prozent. Zum Vergleich: In Österreich liegt der Anteil der bio-landwirtschaftlich genutzten Flächen an allen Ackerflächen bei rund 23 Prozent.
27.000 Bio-Bauern
Auch die Zahl der Bio-Betriebe in Deutschland hat sich dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent auf 27.132 erhöht. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Zahl der ökologisch erzeugenden Betriebe von damals 12.740 mehr als verdoppelt. "Der Ökolandbau hat sich neben dem konventionellen Landbau als wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft etabliert", sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Funke-Zeitungen.
Trotz der Fortschritte ist die deutsche Regierung von ihrem in der Nachhaltigkeitsstrategie selbstgesteckten Ziel, den Anteil des Ökolandbaus auf 20 Prozent der gesamten Agrarfläche zu erhöhen, noch weit entfernt. Allerdings wurde für die Umsetzung bisher kein konkretes Datum genannt.
Neuer Rechtsrahmen kommt
Die Landwirtschaftsminister der EU wollen am Montag in Brüssel über einen neuen Rechtsrahmen für den ökologischen Landbau in der Europäischen Union beraten. Schmidt will sich nach eigenen Worten dafür starkmachen, dass das Wachstumspotenzial des Ökolandbaus nicht ausgebremst wird. "Ich setze mich ein dafür, dass die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten stärker durch die heimische Produktion gedeckt werden kann", sagte der CSU-Politiker.