Der Rückgang der Betriebszahlen hat sich zwar verlangsamt, zeigen Zahlen der Statistik Austria. 2016 gab es in Österreich 161.200 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die 410.900 Menschen beschäftigten. Im Schnitt bewirtschafteten sie 45,7 Hektar (ha).
Seit dem EU-Beitrittsjahr 1995 ist die Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe um ein Drittel zurückgegangen, zeigt die Agrarstrukturerhebung, die von der Statistik Austria alle drei Jahre durchgeführt wird. In der jüngsten Dreijahresperiode (2013-2016) gab es einen Rückgang der Betriebszahl um drei Prozent. Die Beschäftigung in der Land- und Forstwirtschaft ist in der jüngsten Dreijahresperiode hingegen nur mehr um ein Prozent zurückgegangen. Seit 1995, als noch knapp 593.000 Menschen in dem Sektor Arbeit fanden, gab es ein Minus von 31 Prozent.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche geht zurück
Parallel zum Rückgang der Betriebszahlen nimmt auch die landwirtschaftlich genutzte Fläche ab, allerdings etwas langsamer. Sie ist seit 1995 um gut ein Fünftel (21,3 Prozent) auf 2,7 Mio. ha geschrumpft. Ein Teil der Betriebsschließungen wird durch die Vergrößerung bestehender Betriebe aufgefangen. Wurden vor etwa 20 Jahren noch 31,8 ha pro Betrieb bewirtschaftet, so waren es 2016 45,7 ha. Im internationalen Vergleich bleibt die heimische Landwirtschaft aber relativ klein strukturiert.
Die gleiche Entwicklung zeigt sich bei den Tieren, die gehalten werden. Der Bestand an Rindern ist seit 1995 von 2,3 auf 1,9 Mio. Tiere gefallen (-17 Prozent), in Betrieben mit Rinderhaltung ist die Herdengröße aber von 20 auf 32 gestiegen. Bei Schweinen gab es insgesamt einen Rückgang um 22 Prozent auf 2,9 Mio. Tiere, pro Betrieb mit Schweinehaltung stieg der Bestand aber auf das Dreifache, von 35 auf 110.
Weniger Familienbetriebe
Auf niedrigem Niveau gegen den Trend entwickelte sich die Haltung von Schafen und Ziegen: Schafe gibt es in Österreich nun (2016) 404.000 - um 14 Prozent mehr als 1995, außerdem werden 91.800 Ziegen gehalten - fast eine Verdoppelung seit 1995 (47.700).
Der Anstieg bei Ziegen und Schafen hat auch mit dem Trend zu mehr bio zu tun. Mittlerweile bewirtschaften 22.300 Biobetriebe 552.700 ha, der Großteil der Biobetriebe hatte den Produktionsschwerpunkt in der Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen. Die Zahl der Biobetriebe, die seit 2005 in der Statistik getrennt ausgewiesen werden, unterliegt Schwankungen, 2016 brachte aber eine Rekordzahl.
Ein weiterer, wenn auch langsamer Trend, ist der Rückgang der Familienbetriebe und des Nebenerwerbs in der Landwirtschaft. Wurden 1995 noch knapp 97 Prozent aller Betriebe als Familienbetrieb geführt, so waren es 2016 nur mehr 90 Prozent. Drei Jahre davor waren es noch 92 Prozent gewesen. Der Rest entfällt auf Personengemeinschaften bzw. Betriebe juristischer Personen. Der Nebenerwerb hat zuletzt etwas an Bedeutung verloren: Zuletzt wurden nur mehr 54 Prozent der Betriebe so geführt, 2013 war es ein Prozentpunkt mehr.
58.400 Betriebe (36 Prozent) haben ihren Schwerpunkt auf der Haltung von Rindern, Schafen oder Ziegen, 48.200 (30 Prozent) in der Forstwirtschaft und 21.200 (13 Prozent) im Anbau von Getreide, Ölfrüchten, Hackfrüchten oder Handelsgewächsen. Als Bergbauern werden 58.700 Betriebe (36 Prozent) geführt.