Die ungarischen Gesellschaften MAVA Befektetési Kft und BanKonzult Commerce Kft übernehmen alle Ottakringer-Anteile an der Brauerei Pécsi Sörfözde Zrt. Der Kaufvertrag sei heute, Freitag, unterzeichnet worden, teilte Ottakringer am Abend mit.
Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben, Ottakringer übernehme aber Verbindlichkeiten der ungarischen Brauerei. "Die laufenden Verluste der Pécsi Sörfözde Zrt bis zum Verkaufszeitpunkt sowie der Verlust aus der Endkonsolidierung werden das Konzernergebnis für 2017 letztmalig belasten", heißt es in der Aussendung des Unternehmens. Über weitere Details sei Stillschweigen vereinbart worden.
Dennoch soll es heuer "ein Konzernergebnis vor Steuern in ähnlicher Höhe wie im Jahr 2016" geben. "Bei optimalen Bedingungen in den für den Getränkekonzern wichtigen Sommermonaten, könnte auch eine Ergebnissteigerung erzielt werden", ist Ottakringer optimistisch.
Jahrelanges Sorgenkind
Im April bei der Präsentation der Bilanzzahlen für 2016 war erstmals auch von einem möglichen Verkauf die Rede gewesen. Käme es dazu, wäre damit keine extra Belastung für die Finanzzahlen verbunden, da die Beteiligung seit 2015 schon auf null abgeschrieben worden sei, sagte Konzernchef Sigi Menz damals.
Pécs galt seit vielen Jahren als Sorgenkind der Unternehmensgruppe. Trotz vieler Anstrengungen gelang es nicht, die südungarische Brauerei in die Gewinnzone zu führen. "Uns war wichtig, dass die Brauerei vom neuen Eigentümer weitergeführt wird und die Menschen ihre Jobs behalten", schreibt Menz in einer Aussendung heute Freitag. Der Verkaufspreis werde auf Wunsch des Käufers nicht genannt.
Für Christiane Wenckheim, Aufsichtsratsvorsitzende der Ottakringer Unternehmensgruppe, war der Verkauf "nicht nur eine geschäftliche, sondern aufgrund der historischen Verbundenheit unserer Familie mit Ungarn auch eine hoch emotionale Angelegenheit."
Die Ottakringer-Gruppe gehört maßgeblich den Eigentümerfamilien Wenckheim und Menz.