Die krisengeplagte Alitalia kommt nicht nur Ruhe. Heute, Freitag, legt einen Streik den Großteil des Flugverkehrs lahm. Alle interkontinentalen Verbindungen seien aber garantiert worden, teilte die Airline mit. Das Personal der Alitalia streikt heute von 10.00 bis 14.00 Uhr.
Alitalia-Sonderverwalter Luigi Gubitosi kritisierte den Streik scharf. In einer Phase, in der Alitalia um ihre Zukunft kämpfe, sei der Arbeitsausstand "verantwortungslos", vor allem, weil er in der Sommerreisezeit stattfinde.
Auch im Nahverkehr und im Bahnbereich ist in Italien am Freitag mit Problemen zu rechnen. Bei der Bahn begann der Streik am Donnerstag um 21.00 Uhr, er läuft bis heute Abend 21.00 Uhr. Die Hochgeschwindigkeitszüge seien vom Protest nicht betroffen, teilte die Staatsbahn mit.
Die Bediensteten des öffentlichen Verkehrs legten in fast allen italienischen Städten ihre Arbeit nieder. Zum Streik riefen die Gewerkschaftsorganisationen auf, um gegen Pläne der Regierung zu Privatisierungen von Nahverkehrgesellschaften zu protestieren. Auch zum Schutz des Streikrechts wurde der Arbeitsausstand ausgerufen, teilten die Gewerkschaften mit.
Die Großstädte bekamen die Auswirkungen des Streiks am stärksten zu spüren. Betroffen waren Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen. Vor allem in den Metropolen Rom und Mailand, in denen viele Menschen wegen des Streiks auf das Privatauto angewiesen sind, kam es zu Problemen. Allerdings starteten die Bediensteten der Nahverkehrsgesellschaft ihren Ausstand erst nach dem morgendlichen Berufsverkehr, so dass die meisten Menschen noch zu ihrer Arbeitsstelle gelangen konnten.