Die Einigung bestätigten mehrere Vertreter der Eurozone in Luxemburg. Anvisiert ist ein Volumen von 8,5 Milliarden Euro. Griechenland braucht die neuen Mittel aus dem Hilfsprogramm, um im Juli Altschulden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.
Zudem wird den Angaben des Euro-Zonen-Vertreters zufolge als Teil möglicher Schuldenerleichterungen zum Ende des Hilfsprogramms 2018 erwogen, Griechenland einen Aufschub bei der Rückzahlung weiterer Kredite von 15 Jahren zu gewähren. Eine Entscheidung darüber sei aber nicht getroffen worden.
Griechenland hatte seit Monaten mit Gläubigern um die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem seit 2015 laufenden Rettungsprogramm gerungen. Als Vorleistung brachte die Regierung zum wiederholten Mal harte Sparmaßnahmen auf den Weg. Die Gläubiger zeigten sich damit zufrieden.
IWF beteiligt sich - "im Prinzip"
Einen Disput gab es jedoch insbesondere über die Frage, ob der Internationale Währungsfonds (IWF) sich weiterhin am Hilfsprogramm beteiligt. Der IWF fordert eine Entscheidung über spürbare Schuldenerleichterungen für Griechenland, die jedoch vor allem Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt. Ein Kompromiss soll nun sein, dass im kommenden Jahr, wenn das Hilfsprogramm für Athen abgeschlossen ist, über Schuldenerleichterungen gesprochen wird.
IWF-Chefin Christine Lagarde sprach sich dafür aus, dass sich der IWF "im Prinzip" am derzeitigen Hilfsprogramm beteiligt. Allerdings seien "weitere Diskussionen über Umfang und Art" der Schuldenerleichterungen durch die Europäer notwendig.
Schelling: "Neue Forderungen nicht fair"
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling hatte sich bereits im Vorfeld des Treffens "Vorsichtig optimistisch" gezeigt. Er betonte auch, dass neue Forderungen gegenüber Griechenland "nicht besonders fair" seien. Man könne nicht immer weitere Maßnahmen verlangen. "Dann werden die Maßnahmen realisiert und man ist damit nicht zufrieden. Irgendwann muss der Punkt erreicht sein, wo man sagt, es ist erledigt oder nicht."