Die Mitarbeiter bringen nach Feierabend auf ihrem Nachhauseweg die online bestellten Produkte zu den Kunden, wie Wal-Mart am Donnerstag mitteilte. Für die Beschäftigten sei die Teilnahme an diesem Programm freiwillig, betonte das Unternehmen. Sie würden extra für die Lieferungen bezahlt.
Wal-Mart testet die Lieferung durch eigene Mitarbeiter zunächst in drei Filialen in den USA - zwei im Ostküsten-Bundesstaat New Jersey und einer in Arkansas im Süden der USA. Insgesamt hat der Supermarktriese 4.700 Filialen im ganzen Land; 90 Prozent der Bevölkerung haben einen Wal-Mart im Umkreis von zehn Meilen (16 Kilometer).
1,4 Millionen Beschäftigte
Beim Konzern arbeiten 1,4 Millionen Menschen. Wal-Mart zahlt seit Februar 2016 einen Mindestlohn von zehn Dollar pro Stunde (8,9 Euro). Die Angestellten, die sich freiwillig als Boten melden, "können entscheiden, wie viele Pakete sie ausliefern können, und Größe und Gewicht angeben, die sie bewältigen können", erklärte der für den Onlinehandel bei Wal-Mart zuständige Manager Marc Lore. "Sie können ihre Wahl jederzeit ändern."
Lore machte keine Angaben, wie hoch der Zusatzverdienst für die Angestellten ist. Er teilte auch nicht mit, wonach dieser bemessen wird - nach Entfernung, Zeitaufwand oder Lieferumfang.
Wal-Mart versucht derzeit mit einiger Verspätung, seinen Anteil am boomenden Online-Handel auszubauen. Der Supermarktriese kaufte bereits den Online-Discounter Jet.com für 3,3 Mrd. Dollar, die Start-ups Shoebuy.com für 70 Mio. Dollar und ModCloth für 45 Mio. Dollar sowie den Outdoor-Spezialisten MooseJaw für 51 Mio. Dollar. Das Unternehmen arbeitet in drei Städten mit den Fahrdiensten Uber und Lyft bei der Lieferung von Einkäufen zusammen.
Das Mitarbeiter-Liefer-Programm ist nicht die erste Idee, die Wal-Mart testet. 2013 hatte das Unternehmen ausprobiert, seine Kunden für Lieferungen an andere Kunden einzuspannen. Als Anreiz dafür gab es Rabattmarken.