Ein Drittel der ÖBB-Wohnimmobilien, nämlich 180 Häuser, sollen am Markt verkauft werden. In den im ÖBB-Eigentum bleibenden Häusern sollen zahlreiche sanierungsbedürftige Wohnungen renoviert werden, um die Wohnqualität zu erhöhen, sagte ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme zur APA.

Von den bundesweit rund 6000 Wohnungen werde ein Drittel von Eisenbahnern bewohnt, ein Drittel von anderen Personen und ein Drittel stehe leer. Die Wohnungen seien für den Eigenbedarf gedacht, angesichts der Personalsuche nach über 10.000 neuen Mitarbeitern in den nächsten sechs Jahren könne man darauf zurückgreifen, so die Sprecherin. Bei vielen ÖBB-Wohnungen der Kategorien B und C bestehe hoher Sanierungsbedarf. Um die Sanierungen durchzuführen, könnten die Mietverträge für diese Wohnungen nicht verlängert werden. Eine Sanierung sei Mietern, während sie dort wohnen, nicht zumutbar.

Vorwürfe als "völlige Fehldarstellung" zurückgewiesen

Der in der Gratiszeitung "Heute" erhobene Vorwurf, die ÖBB würden mit ihren Mietern unsozial umgehen, wird von der Staatsbahn als "völlige Fehldarstellung" zurückgewiesen, gegen die man sich wehren werde. Es handle sich nicht um Kündigungen, sondern befristete Verträge, die mit Zeitablauf enden. Wenn die Verträge auslaufen, würden die Mieter zeitgerecht informiert. "Wir wollen keine Härtefälle", erklärt die Sprecherin. Gemeinsam mit den Mietern würden individuelle Lösungen gesucht. Bei einzelnen Mietern in St. Pölten würden die Verträge noch einmal um drei Jahre verlängert.

Die in "Heute" beschriebenen angeblichen Pläne, die Wohnungen in eine neue Wohnbaugesellschaft auszulagern, seien völliger Unsinn, so die Bundesbahn-Sprecherin. Die ÖBB-Wohnungen werden im Rahmen der ÖBB-Infrastruktur, der Eigentümerin der Wohnungen, verwaltet - das werde auch künftig so bleiben. Die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH betreue in Vertretung der ÖBB-Infrastruktur ein umfassendes Portfolio an Gebäuden. Dazu gehören auch die rund 6.000 Wohnungen in 538 Häusern. Sie seien in erster Linie für den Eigenbedarf von ÖBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedacht. Im zweiten Schritt werden die Wohnungen aber auch am freien Markt angeboten.