Die Europäische Zentralbank (EZB) habe noch nicht genügend Hinweise gesammelt, um ihre Bewertung der Inflationsaussichten wesentlich zu ändern, sagte Draghi am Donnerstag auf einer Konferenz in Frankfurt.
Diese blieben nach wie vor abhängig von einem "sehr erheblichen Ausmaß" geldpolitischer Unterstützung. "Daher ist eine Neubewertung der gegenwärtigen geldpolitischen Haltung derzeit nicht gerechtfertigt", sagte Draghi.
Die EZB hält ihre Leitzinsen schon seit vielen Monaten auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem pumpt sie über den Kauf von Anleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem des Währungsraums. Mit den auf 2,28 Billionen Euro angelegten Käufen, die noch bis mindestens Ende dieses Jahres laufen sollen, will sie Geldhäuser unter anderem dazu anregen, mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen. Das stützt die Konjunktur und soll so auch die nach dem Geschmack der EZB immer noch zu niedrige Inflation anheizen.
In Deutschland ist diese Politik stark umstritten. Der Verband der privaten Geschäftsbanken BdB hofft auf ein rasches Ende des hochexpansiven EZB-Kurses.