Der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) legte Bilanz über das Jahr 2016. 638 Förderfälle mit einem Fördervolumen von 27,3 Millionen Euro wurden abgewickelt. Das damit verbundenen Investitionsvolumen belief sich auf 218,4 Millionen Euro mit dem Plan, 809 neue Arbeitsplätze zu schaffen und zudem 14.728 bestehende zu sichern.
Die Betrachtung nach Sektoren zeige, dass wie bereits in den Vorjahren auch im Jahr 2016 bezogen das Gewerbe die meisten Förderfälle lieferte. Die Industriebetriebe (44 Förderfälle) lösten das größte Fördervolumen aus. Eine gewaltige Zunahme gab es bei den Tourismusförderungen. Bei annähernd gleicher Förderanzahl (2015: 132 Fälle, 2016: 144) konnten Investitions- und Fördervolumen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht werden.
Entsprechend der Kärntner Wirtschaftsstruktur nahmen primär KMU die Förderungen in Anspruch. Mit 15,5 Millionen entfielen 56,9 % der Gesamtfördersumme auf diese. Bei den Klein- und Mittelunternehmen stieg die Anzahl der Fälle um 15,3 % und das Fördervolumen wurde mehr als verdoppelt. Die Großunternehmen wurden in 33 Fällen mit insgesamt knapp 6,0 Millionen Euro gefördert. Der Schwerpunkt liegt bei diesen im Bereich Forschung und Entwicklung.
Eine außergewöhnliche Zunahme gab es bei den über die ÖHT abgewickelten Tourismusförderungen. Die Projektanzahl stieg von 34 (2015) auf 182 (2016), die Zuschüsse, Darlehen und Kredite erhöhten sich von 8,3 Millionen auf 41,6 Millionen Euro. Kärnten rangiert in der ÖHT-Förderstatistik mittlerweile auf Rang 3, hinter den "Tourismus-Kaisern" Tirol und Salzburg.
Der Know-how-Transfer zu den Unternehmen schaffe, so die KWF-Vorstande Sandra Venus und Erhard Juritsch, den Mehrwert über die monetäre Tangente hinaus. Die Projektfinanzierung und damit einhergehend die Finanzstruktur des Unternehmens rücken weiter in den Mittelpunkt der Förderungen. Die Erfahrungen zeigten, dass der strategische Schwenk zu Finanzierungen der richtige Schritt war, um auf den schwierigen Zugang für KMU zum Kapitalmarkt zu reagieren.
Die Gültigkeit der Programme bis 2020 ermögliche es auch 2017, direkt auf die Unternehmen zuzugehen und Projekte mit ihnen gemeinsam zu strukturieren. Der KWF setzt daher weiterhin auf Wachstum und Beschäftigung. Der Technologiestandort Kärnten braucht zudem im Wettbewerb mit anderen Regionen intensive Unterstützung.
Neu hinzugekommen seien Ausschreibungen zu den Themen "Industrie 4.0" und "Smart Specialisation". Internationalisierungsfähige Unternehmen werden durch das neu konzipierte Programm "Internationalisierungsassistent" gefördert. Im Bereich der Wirtschaftsentwicklung hat mit dem Silicon-Alps Cluster Kärnten-Steiermark mit dem Schwerpunkt auf Mikroelektronik eine der bedeutendsten strategischen und technologischen Schwerpunktsetzungen des KWF ihren Ausgang genommen und sollte 2017 erste gemeinsame Projekte hervorbringen.