Mit einem Jahr Verzögerung wird in China gerade "Robo Wunderkind" gebaut - ein in Wien entwickelter Roboter, mit dem Kinder programmieren lernen können. Das Start-up hat im Jahr 2015 über eine Crowdfunding-Plattform knapp 247.000 Dollar bei Anlegern eingesammelt und später von Investoren noch einmal eine halbe Million Euro bekommen. Auch die staatliche Förderbank aws unterstützt Robo Wunderkind.
Die "Crowd" wartet seit fast eineinhalb Jahren auf ihren über die Plattform Kickstarter erworbenen Roboter. Bis zum Sommer sollen nun die ersten 2.000 Stück fertig sein. "Wir sind fließig dabei, schon an der nächsten Serie zu arbeiten", sagte Mitgründerin Anna Iarotska am Dienstag zur APA. Einen speziellen Grund für die Verspätungen gebe es nicht, die Prozesse dauerten einfach länger als erwartet.
"Robo Wunderkind" ist ein lego-artiger Roboter, der Kindern das Programmieren beibringt - auch, wenn sie noch nicht lesen können. Die Roboter bestehen aus bunten Würfeln, wobei jede Farbe für eine bestimmte Funktion steht. Im Handel soll die günstigste Variante 249 Euro kosten, die teuerste um die 700 Euro.
Das Start-up hat sowohl den Spielwarenhandel als auch Schulen als Zielgruppen im Visier. Zu kaufen sein soll der Roboter über Amazon und auch bei Media Markt. "Media Markt ist in 14 Ländern präsent. Wir starten wahrscheinlich in zwei Ländern", so Iarotska. Auch in Asien gebe es bereits großes Interesse, und zwar von Schulen in Japan und Südkorea. In den vergangenen Monaten waren die Gründer viel unterwegs: auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, auf der britischen Bildungstechnologiemesse Bett sowie auf der Spielwarenmesse in Nürnberg.
In den USA hat "Robo Wunderkind" schon ein Tochter gegründet, auch dort wollen die Wiener Fuß fassen. Die momentanen Vorbestellungen entsprächen einem Umsatz von 400.000 Euro, sagt die Gründerin. Wenn alles gut geht, soll das Unternehmen bereits nächstes Jahr Gewinne schreiben. An einer weiteren Finanzierungsrunde wird gearbeitet.