Die Türkei kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen. Übers Wochenende hat sich die Lage weiter verschärft. Der Tourismus im Land liegt nach mehreren Terroranschlägen und dem Putschversuch im vergangenen Jahr brach. "Viel schlechter als im Vorjahr kann es gar nicht mehr werden", räumte Thomas-Cook-Österreich-Chef Ioannis Afukatudis am Montag im Gespräch mit der APA ein.
Reisten im Jahr 2014 noch rund 250.000 Österreicher in die Türkei, waren es 2016 nur noch etwa 30.000. Bei allen Veranstaltern brachen die Buchungen massiv ein. Ein Ende ist nicht in Sicht. "Die Türkei erholt sich nicht", sagte die Sprecherin der größten heimischen Reisebürokette Ruefa, Birgit Reitbauer, zur APA.
Rückgang von 60 Prozent
Im Vorjahr gingen die Buchungen in die Türkei bei Ruefa um 60 Prozent zurück, auch derzeit betrage das Minus 60 Prozent, so Reitbauer. Vergangenes Jahr rutschte das Land von Platz 2 der beliebtesten Urlaubsziele der Österreicher auf Platz 6. Profiteure der Entwicklung sind Spanien und Griechenland.
Obwohl die Türkei Touristen mit extrem günstigen Preisen lockt, warten diese lieber ab. "Das Interesse ist da, aber gebucht wird noch nicht", beobachtet TUI-Österreich-Sprecherin Kathrin Limpel. Anhand der Zugriffe auf die TUI-Homepage sehe man aber, dass Türkei-Angebote abgefragt werden. Limpel glaubt, dass die Buchungen wie im letzten Jahr "last minute" kommen werden.
Bei Thomas Cook hat man in den vergangenen drei bis vier Wochen einen Trendwechsel bei Buchungen nach Antalya festgestellt. Diese hätten wieder etwas angezogen, wenngleich auf niedrigem Niveau, so Afukatudis. Auch er geht davon aus, dass die Türkei Last-Minute noch ein Thema wird.